[688] Wahrhaftigkeit ist der Trieb, die Wahrheit zur Geltung zu bringen in Wort und Werk, in Miene und Gebärde. Das Streben nach Wahrhaftigkeit darf als natürlich gelten, wird aber durch Feigheit, Eitelkeit und Selbstsucht sehr oft verdrängt. Poetische Vorbilder der Wahrhaftigkeit sind Neoptolemos in Sophokles' Philoktetes und Iphigenie bei Goethe.