[123] constitutiv (lat. constitutivus v. constituere = bestimmen) nennt man die wesentlichen Merkmale eines Begriffs; konstitutive Sätze ferner heißen die grundlegenden, objektiv gültigen Sätze einer Wissenschaft, während regulativ diejenigen Sätze genannt werden, welche nur die subjektive Richtschnur zur zweckmäßigen Behandlung eines Erkenntnisobjekts angeben. So ist 2. B. nach Kants (1724-1804) Auffassung die Naturzweckmäßigkeit ein regulatives, aber kein konstitutives Prinzip der Forschung, und so ist nach ihm der Gebrauch aller Ideen innerhalb der theoretischen Philosophie nur regulativ, nicht konstitutiv;[123] dagegen ist der Satz: »Alles, was geschieht, setzt etwas voraus, worauf es nach einer Regel folgt« ein konstitutives Prinzip der Naturforschung.