conträr

[127] conträr (vom lat. contrarius entgegengesetzt) heißen die Begriffe, welche innerhalb derselben Gattung am weitesten voneinander abliegen, z.B. Anfang und Ende, a und z, schwarz und weiß, groß und klein, alt und jung, während kontradiktorisch diejenigen heißen, deren einer den anderen einfach verneint, z.B. A und Non-A, sterblich und nicht sterblich. Kontradiktorische Gegensätze entstehen nur bei einer zweiteiligen Einteilung, konträre bei einer mehrteiligen. Ein Mensch ist z.B. lebend oder tot, ein lebendiger ist entweder im Kindheits-, Jugend-, Mannes- oder Greisenalter. Auf der Vermischung des konträren und kontradiktorischen Gegensatzes beruht die antithetisch-synthetische Methode Hegels. Siehe R. Haym, Hegel und seine Zeit. Berlin 1857.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 127.
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