Färberkamille

[282] Färberkamille, Anthemis tinctoria, L. [Flor. Dan. Tab. 741.] mit doppelt gefiederten Blättern, deren Blättchen gesägt[282] und unten filzig sind und straußartigem Stengel, eine an ungebauten, sonnichten Plätzen wachsende, fortwährende Pflanze, deren gelbstrahlige Blumen sich im Juny zeigen.

Man hat sich in ältern Zeiten des Krautes und der Blumen (Flor. bn. Buphthalmi) bedient, des erstern im Aufgusse und roh zerquetscht als eines zertheilenden, erweichenden, wundheilenden Mittels und der Blumen als einer amhelmintischen und Monatzeit erregenden Arznei. Der Ruhm beider in der Gelbsucht beruht wohl blos auf Signaturwahn, da die Blume auch zum Gelbfärben dient.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 282-283.
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