Färberkreutzdorn

[283] Färberkreutzdorn, Rhamnus infectorius, L. [Arduin memor. I. Tab. 14.] mit ganz getrennten Geschlechtern, vierspaltigen Blumen, niederliegenden, mit jährigen Dornen sich endigenden Zweigen und eirund lanzettförmigen Blättern, deren Zähnchen am Rande rückwärts gebogen sind, ein in südlichen Gegenden Europens aus Felsenritzen wachsender Strauch, dessen Pfefferkorngroßen Beeren (Lycii, lycii gallici grana, grana avenionensia, graines d'avignon) zuweilen herzförmig, größtentheils aber drei- und viereckig, von grüngelblicher Farbe und sehr bitterm, adstringirendem Geschmacke sind. Man schreibt ihnen stärkende Kräfte zu.

Aus dem Absude wird mit einer Thonerde das in gedrehte Küchelchen geformte Schüttgelb (stil degrains) bereitet; sie dienen auch überdieß zum Gelbfärben, und kommen vorzüglich von Avignon und Carpentras.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 283.
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