Hirschkäfer

[421] Hirschkäfer, Lucanus cervus, L. [De Geer ins 4. Tab. 12. Fig. 1.] mit Schildern, und hervorgestreckten, an der Spitze gabelförmigen, hirschgeweihähnlichen Kinnladen, die an der Seite einen Zahn haben, ein auf vier Zoll langer schwarzbrauner Käfer, welcher des Nachts ausfliegt, sich von Baumblättern ernährt, und am liebsten sich auf Eichen aufhält; seine Larve, eine dicke weiße Made, mit einem braunen Kopfe und sechs braunen Füßen, durchwühlt die abgestandnen Eichstämme. Das kleinere Weibchen hat ganz kleine Hörner.

Die Alten hielten das Pulver dieses an der Sonne getrockneten Käfers für ein Harn treibendes Mittel. Den Kindern, welche den[421] Harn nicht halten konnten, hiengen sie die Hörner (vergeblich) an den Hals.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 421-422.
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