Beileidsschreiben

Beileidsschreiben

[502] und mag nur noch einmal daran erinnert werden, daß hier persönliche Trostphrasen sowie alle Gemeinsätze streng zu meiden sind, da sie – bei feinfühligen Trauernden gewiß – stets nur bittere Gefühle erzeugen werden, statt wahrhaft Trost zu bringen. Jeder Schmerz will sein Recht und seine Zeit haben und muß durchgekämpft werden – er gehört eben zum Menschenleben. Nur vor dem Übermaß und eigensinnigen Anklammern an derlei Schmerzen soll gewarnt und darauf auch in Beileids- und Trostbriefen hingewiesen werden. Daß solche in ernstem, würdigen Ton zu halten sind, ist selbstverständlich, Humor, Witz oder auch nur leichtflüssiges Geplauder wären hier wenig am Platze. Die Versicherungen herzlicher Teilnahme und thatbereiter Freundschaft werden jedenfalls den besten Trost für den Betroffenen enthalten.[502]

Über


Einladungen und Anzeigen


ist an zuständiger Stelle so Ausführliches gesagt worden, daß hier nichts hinzuzufügen bleibt. Wir wenden uns daher den


Quelle:
York, B. von: Lebenskunst. Leipzig [1893], S. 502-503.
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