XI. Moskau.

[202] Tags darauf setzten wir unsern Marsch nach Moskau ungestört fort. Der Weg führte durch ein Hügelland, mitunter recht romantische Gegenden, an hübschen Landhäusern vorbei. Die zunehmende Kultur deutete darauf hin, daß wir uns der Hauptstadt näherten. Am 14. September Abends lag sie vor unsern Augen.

Ungefähr eine kleine deutsche Meile vor Moskau kamen wir auf einer eigenthümlich geformten, nach rückwärts mit Schluchten und schlechten hölzernen Häusern umgebenen, beträchtlichen Anhöhe an. Diese bestieg der Prinz mit seinem Gefolge. Wer kann den Eindruck schildern, als die ganze ungeheure Czarenstadt mit ihren unzähligen Thürmen, Kirchen und vergoldeten Kuppeln vor unsern Blicken sich ausbreitete! Der Himmel that sich, nachdem er den ganzen Tag mit grauen Wolken bedeckt gewesen, am Abende auf und die goldenen Kuppeln und das große Kreuz, das den Kreml zierte, warfen die Strahlen der Abendsonne zurück, die das Zauberbild verklärte. Endlich lag das lang ersehnte Ziel vor uns! mir pochte das Herz bei dem Gedanken: »Morgen schon werden wir dort einziehen!«

Unwillkürlich fielen mir die Kreuzfahrer ein, so oder ähnlich, dachte ich, muß es diesen zu Muthe gewesen sein.

Zwar stieg schon am äußersten Ostende der Stadt, das der Saum eines Waldes bedeckte, eine ungeheure Rauchsäule[202] himmelhoch empor; aber man tröstete sich damit, daß es wahrscheinlich ein Magazin sei, das der Feind in Brand gesteckt. Daß wir das Grab von Napoleons Herrlichkeit vor uns sehen und Moskau bald als Aschenhaufen verlassen müßten, daran dachte Niemand.

Die Avantgarde des 4. Armeecorps hatte indessen die Moskwa theilweise überschritten und stellte sich auf beiden Ufern dieses Flusses auf. Die Artillerie und Cavallerie wurde weiter gegen die Stadt vorgeschoben. Diese Aufstellung, die wir von unserer Anhöhe herab weithin wahrnehmen konnten und zu der die immense Stadt einen herrlichen Hintergrund bildete, gewährte einen sehr schönen Anblick. Es war das letzte Mal, daß ich diese Truppen in militärischer Ordnung als einen geregelten Körper aufgestellt sah.

Ueber die Moskwa führte auf unserem Standorte keine Brücke, da aber der Fluß bei der anhaltend trockenen Witterung wenig Tiefe hatte, so durchritten wir ihn ohne Anstand.

Einer der größten Bewunderer Napoleons, der alte Leibarzt Assalini, sagte, als wir so dahinritten: »Seht doch dieses milde Wetter, welches wir jetzt wieder haben, die Elemente selbst begünstigen den großen Mann und sind uns eine schöne Vorbedeutung!« – »Ja,« dachte ich, »wenn dieses Wetter ihm nur nicht zur Falle wird, der Winter kann kommen, ehe man daran denkt!«

Der Prinz bezog in einem elenden Dorfe, etwa eine Stunde vor der Stadt, sein Quartier und wartete, bis vom Kaiser der Befehl zum Einzuge in Moskau kam.

Der 15. September war der Tag, an dem wir die unheilvolle Stadt betraten. Frühzeitig setzte sich alles, voll Erwartung, so gut geordnet als möglich, in Bewegung. Ohne Widerstand zogen wir in Moskau ein. Aber welch ein Einzug war das! Es kam mir vor, als wenn gute Schauspieler vor einem ganz leeren Hause spielen müßten! Die Straßen standen menschenleer und verödet, die Häuser wie ausgestorben, eine wahrhaft unheimliche Stille herrschte in der Stadt, nur unterbrochen vom Tritt der Pferde; die Trommeln und Trompeten[203] widerhallten in den öden Straßen: Offiziere und Soldaten sahen einander fragend, kopfschüttelnd und mit bedenklichen Mienen an. Welch ein Contrast zu den pomphaften Einzügen derselben Armee in den Hauptstädten Deutschlands, Italiens, Spaniens? Zahllose Neugierige füllten dort die Straßen und bewunderten die Fremdlinge, selbst das schöne Geschlecht war nicht selten dabei vertreten. Aber dieser Einzug in verödete Mauern war etwas völlig Neues. Jetzt fielen jedem die Schuppen von den Augen: man schauderte vor der Consequenz zurück, mit der die Russen den fanatischen Plan des Feldzugs durchgeführt. Man verlegte sich aufs Schimpfen, sprach viel von Barbarismus, aber die Franzosen hatten die Russen nie für etwas anderes, als Barbaren gehalten. Wie konnte man sich also wundern, daß sie zu solchen Mitteln griffen!

In Wien oder Berlin freilich wäre eine solche Maßregel nicht durchzuführen gewesen, das war nur bei einer Bevölkerung möglich, in der die Religion noch tief wurzelt und die eben deßhalb mit festen Banden an den Thron gekettet ist.

Es klingt vielleicht sonderbar, wenn ich gestehe, daß diese Oede der Stadt mich gar nicht erschütterte, sie überraschte mich nicht, ich hatte nichts anderes erwartet! Als stiller Beobachter folgte ich bis hieher dem merkwürdigen Heereszuge; ich hatte alles, was ich sah und hörte, ernstem Nachdenken unterworfen, oft scheinbar unbedeutende Dinge zusammengestellt, und so kam es, daß ich vieles voraussah, was andern entging, oder was sie nicht sehen wollten. Meine Jugend kam mir hiebei gut zu statten; was mir an Erfahrung mangelte, ersetzte eine große lebendige Geistesfrische, ich sah mit unbefangenem Auge und darum helle.

Langsam und still bewegte sich der Zug der Truppen durch die unendlich langen Straßen, bis wir in die schöne S. Petersburger-Straße gelangten, wo der Prinz im schönen Palaste des Fürsten Momonoff abstieg. Das einzige, was die Aufmerksamkeit der Truppen erregte und von ihren trüben Gedanken ablenkte, war die wunderliche und fremdartige Bauart der Stadt; aber trotzdem hängte sich das bittere Gefühl, in einen verlassenen[204] Ort einzuziehen und die schönsten Hoffnungen vernichtet zu sehen, einem jeden wie Blei an die Füße und hemmte den Flug der Begeisterung.

Der Palast, den Prinz Eugen bezogen, war wahrhaft prachtvoll eingerichtet, eine Menge werthvoller Luxusgegenstände, welche leicht wegzubringen gewesen wären, fanden sich in den Zimmern vor, es hatte fast das Ansehen, als sei es mit Absicht geschehen.

Eine Eigenthümlichkeit in den Straßenanlagen Moskaus war es, daß zwischen den schönsten Palästen sich oft ganz unansehnliche hölzerne Bauten befanden. Sie waren meistens nur ein Erdgeschoß hoch und hatten einen umzäunten, mit einem großen Thore versehenen Hofraum. In einem dieser Häuser nahe bei dem Palaste Momonoff logirte ich mich mit meinen Pferden ein. Schon hatte ich angefangen, mich für einen längern Aufenthalt ein wenig einzurichten, als mein Diener athemlos gelaufen kam und mir meldete, er habe nicht weit von hier in einer Seitenstraße ein sehr schönes Haus aufgefunden, in welchem die Bewohner anwesend seien und das noch von Niemanden besetzt sei; ich möchte mich beeilen, dort Quartier zu nehmen. Unverzüglich ging ich dorthin und fand eine sehr schöne Wohnung. Es war ein aus Stein erbautes, geräumiges Haus mit einem großen Hofraum und einer Stallung für acht Pferde. Das Innere entsprach dem Aeußern. Die Zimmer waren sehr schön eingerichtet und zeugten von Wohlhabenheit. Am Eingange empfing mich ein sehr großer Mann mit langem, sehr schönem Vollbarte und ganz schwarzem Rock, der bis auf die Knöchel herabfiel. Ich wußte nicht recht, was ich aus ihm machen sollte. Sein ganzes Aussehen wie sein Benehmen hatte etwas Würdiges und Vertrauenerregendes. Ich war versucht, ihn für einen Priester zu halten. Außer ihm und einigen Dienern sah ich keine Bewohner, nur ein paar junge, hübsche Mädchen huschten wie scheue Rehe von einem Gemache ins andere, wenn sie mich von ferne erblickten.

Man führte mich in ein sehr gut eingerichtetes Gemach; eine ganze Garnitur Flaschen mit verschiedenen Getränken wurde[205] auf einem Pfeilertische aufgestellt und mir bedeutet, mich derselben nach Belieben zu bedienen. Ebenso gut war die Versorgung mit Speisen, auch bekam ich einen eigenen Diener. Dieser stand, wenn er eine Schüssel bei Tische aufgetragen, in ungemein demüthiger Stellung mit über einander gekreuzten Armen an der Thüre, eilte aber rasch herbei, wenn ich die leiseste Andeutung machte, etwas zu wollen, oder rückte rasch den Stuhl hinweg, wenn ich aufzustehen im Begriffe war.

So ging alles gut und ich hoffte, hier nach so vielen Strapazen einiger Ruhe zu pflegen. Aber diese Herrlichkeit sollte nicht lange dauern. Denn schon im Laufe des ersten Tages begann es in einem entfernten Stadttheile zu brennen, und während der Nacht nahm das Feuer rasch und auf eine bedrohliche Weise zu. Mein Hauswirth (oder wer er sonst war) kam auf mein Zimmer und rang die Hände; er fragte mich, nach dem Feuer deutend, ob das die Russen oder Franzosen gethan. Ich konnte ihm natürlich darauf nicht antworten, aber ich war von dieser Scene tief ergriffen und das Weinen stand mir nahe. Ich legte mich auf einen guten Schlafdivan nieder und bald ergoß Morpheus seinen erquickenden Balsam über mich. Gestärkt erwachte ich nach sechs Stunden, als bereits der Morgen dämmerte und mir neue Schrecken zeigte.

Die Disciplin und Ordnung, welche bisher nur noch mühevoll eingehalten worden, ging rasch in Demoralisation über. Napoleon hatte zwar ein strenges Verbot gegen das Plündern erlassen, das sich aber gänzlich unausführbar erwies. Anfangs war es nur Gesindel: Marodeurs, Dienerschaft und die Masse von Leuten, die einer solchen Armee nachziehen, welche zugriffen, und da man viele Lebensmittel und Getränke fand, so fehlte es nicht an Excessen und Brutalitäten. Nach und nach ging das aber auch auf die Soldaten über und wurde allgemein. Wer wollte auch unter den obwaltenden Verhältnissen in dem brennenden, so weit ausgedehnten Moskau den Soldaten überwachen! Moskau war das Ziel seiner Hoffnungen, hier hatte er den Lohn für seine riesenhaften Anstrengungen erwartet, er fand ihn nicht und nahm sich ihn nun selbst,[206] so gut er konnte. Man sah auf den Straßen die wunderlichsten Scenen. Anfangs suchte man nach brauchbaren Dingen, viele aber beluden sich wie Lastthiere mit Gegenständen, die sie voraussichtlich nicht mit sich fortschaffen konnten. Mein eigener Diener schleppte mit einem Kameraden eine Menge Colonialwaaren, Tücher, Luxusgegenstände aller Art zusammen. Dies alles lag im Hofe des Hauses, das ich bewohnte, aufgehäuft. Ich war ganz empört darüber, konnte aber nichts dagegen thun, wenn ich mich nicht von meinem eigenen Diener mißhandeln lassen wollte. Alles war betrunken und in der größten Aufregung.

Zu diesem wüsten Treiben gesellte sich das Toben und Brausen des rasch zunehmenden Feuermeers. Keine Feder, kein Pinsel sind im Stande, das tobende Element zu schildern. Der Ton, den es erregte, kann nur mit dem Brausen eines ungeheuren Wasserfalles verglichen werden, in dessen Nähe man ganz betäubt wird. Dazu denke man sich die verschiedenen Farben der Flammen, je nach den Stoffen, die sie verzehrten. Die wunderlich gestalteten und gefärbten himmelansteigenden Rauchsäulen, die öfters die Luft verdüsterten: das alles bot ein schauerlich-schönes Schauspiel. Winzig klein fühlt sich der Mensch, wenn die Elemente, sei es nun Luft, Wasser oder Feuer, in ihrer Wuth sich ihm zeigen.

Durch Löschen dem Feuer Einhalt zu thun, daran war nicht zu denken: es hatte zu schnell eine riesenhafte Ausdehnung bekommen und in kurzer Zeit ganze Stadtviertel in Asche gelegt. Wenn das Feuer auch auf einer Seite nachließ, so brach es auf einer andern desto wüthender los. Man konnte nur zu deutlich erkennen, daß der Brand planmäßig geleitet war.

Sinnend und bewundernd trieb ich mich in den Straßen umher, aber zu zeichnen war ich nicht im Stande; in der Schlacht und bei größter Gefahr verließ mich nie die nöthige Ruhe; aber hier wurde man von den Ereignissen überwältigt. Ein Eindruck verdrängte den andern, keinen konnte man lange festhalten. Später habe ich es oft bitter bereut, nicht wenigstens einige Striche gemacht zu haben: sie wären ganz unschätzbar gewesen.[207]

Der Zufall führte mich in die Nähe des Bazars. Hier ging es wie auf einem großen Jahrmarkt zu, und wäre die Sache nicht gar zu ernst gewesen, man hätte Stoff zum Lachen gehabt. Alle nur erdenklichen Gegenstände des Handels und der Industrie wurden in der größten Eile herausgeschleppt und geworfen. Jeder suchte dem andern zuvorzukommen. Eine ungeheure Reihe von Wagenremisen, voll der schönsten neugefertigten Wagen und alle möglichen Produkte der Wagenfabrikation war ebenfalls Schauplatz des lebendigsten Treibens. Offiziere und Generäle versahen sich hier mit den schönsten neuen Wagen; selbst für das Haus des Prinzen Eugen wurden einige requirirt. Das Feuer war schon ganz in der Nähe der Remisen, und es war vorauszusehen, daß alles ein Raub der Flammen werde, was wohl ein Grund der Entschuldigung für diese Plünderung sein mochte.

Auf der Straße wurde ich von einem bekannten General aufgehalten mit den Worten: »Venez, Mr. Adam, il faut faire le voleur des tableaux!« Er führte mich in ein Palais, in dem eine sehr schöne kleine Gallerie von mitunter werthvollen Bildern und auch plastische Werke sich befanden, über die ich mein Gutachten abgeben sollte. Ich blieb vor wie nach bei diesem Treiben bloß ein müßiger Zuschauer. Auch hier konnte ich es nicht über mich bringen, mir auch nur das Kleinste anzueignen, so verletzend für mein ganzes Zartgefühl war alles, was ich sah und was um mich her vorging. Ich wollte meine Hände rein halten von fremdem Gute, selbst da, wo vorauszusehen war, daß es ein Raub der Flammen wird; ob bloß aus Laune, Stolz oder übertriebener Gewissenhaftigkeit, kann ich nicht sagen, ich wurde von andern sogar deßhalb getadelt, aber das Treiben in Moskau widerstrebte meiner ganzen Natur.1

Mehrere Tage sah ich all diesen Dingen mit großer Beklommenheit[208] und ernstem Nachdenken zu. Ich kann nicht läugnen, daß ich schon während dieses ganzen Krieges eine gewisse Achtung vor den Russen als Nation im ganzen gewonnen hatte. Einzelnheiten zählen hier nicht. Das Landvolk fand ich, soweit ich mit demselben in Berührung kam, gutmüthig, die Soldaten tapfer und die schreckliche Aufopferung von Moskau schien mir etwas Großes. Ganz entgegengesetzte Eindrücke machte auf mich Polen; alles, was ich dort sah und hörte, war nicht geeignet, mir Sympathie für die polnische Nation einzuflößen. Uebrigens kann hier natürlich nur von den Eindrücken die Rede sein, welche ich empfand, als wir dieses Land durchzogen, und diese reichen nicht hin, um ein competentes Urtheil über dasselbe zu fällen.

Bei der Armee, besonders unter den Offizieren, herrschte völlige Rathlosigkeit. »Was wird Napoleon jetzt beginnen? Was soll nun werden? Wo und wie den Winter zubringen?« Das waren Fragen, die einer an den andern richtete. Man konnte darüber die confusesten Meinungen und Voraussetzungen hören, so daß einmal ein sonst leidlich verständiger Mann äußerte, die ganze Armee werde auf Schlitten nach Petersburg gehen. Und das war keine Ironie, sondern bitterer Ernst. Die Mehrzahl befand sich in einem Zustande von Apathie, in welchem man nicht wußte, was zu beginnen sei, und man ist zu glauben versucht, auch Napoleon sei lange unschlüssig gewesen. Wie hätte er sonst fünf Wochen in dem verbrannten Moskau bleiben und den Winter abwarten können?

Die prachtvolle, tapfere Armee hatte ich so oft in ihrem Glanze gesehen und auf ihrer Siegesbahn begleitet; sie in ihrem jetzigen Zustande der Auflösung und einem noch jammervolleren entgegeneilen zu sehen, erregte in mir tiefen Schmerz. Es ist wahr, wir Deutsche hatten als Nation keine Ursache, sie besonders zu lieben, aber es waren in ihrer Mitte viele brave Männer, die an größere, längst vergangene Zeiten erinnerten, denen die Welt ihre Bewunderung nicht versagen konnte. Es ist immer traurig, einen Mann, der einst groß und glücklich war, in einem elenden verkommenen Zustande zu erblicken, um[209] wie viel mehr werden solche Eindrücke erhöht, wenn wir einen ganzen, großen Körper auf solche Weise zu Grunde gehen sehen!

Ich hatte mir stets ein redliches und gutgesinntes deutsches Herz bewahrt, aber die Politik bei Seite gesetzt und als Mensch dem Menschen gegenüber fühlte ich die regste Theilnahme mit der Armee. Es waren zudem nicht lauter Franzosen, Tausende deutscher Brüder mußten deren Loos theilen.

Unter allen diesen entmuthigenden Verhältnissen behielten meine Nerven immer noch eine gewisse Spannkraft. Nachdem ich drei bis vier Tage alles hier Vorgegangene vor meinem Geiste vorüberziehen ließ, ging ich in einer Nacht, in Nachdenken versunken, lange Zeit in meinem Zimmer auf und ab, setzte mich dann auf die Fensterbrüstung mit über einander geschlagenen Armen und ließ die Füße zum Fenster hinaushängen. In dieser Stellung blickte ich lange Zeit in die Flammen hinein, die allmählig dem Quartiere, in dem wir wohnten, immer näher kamen. Der Brand hatte in dieser Nacht eine wahrhaft furchtbare Ausdehnung erreicht, soweit das Auge sah, erblickte man nichts als Flammen, als wollte die Welt in Feuer sich auflösen. Vor mir, eine kleine Viertelstunde entfernt, lag eine prachtvolle Kirche mit einer großen und vier kleineren Kuppeln und vergoldeten Dächern. Während ich sie vor Augen hatte und bedachte, daß auch dieser Tempel in wenigen Stunden von den gierigen Flammen verzehrt sein werde, erfaßte mich darüber ein wahres Herzeleid und der Entschluß reifte in mir, nicht länger Zeuge dieser Greuel zu sein. Noch einmal rekapitulirte ich von dem Augenblick an, wo ich München verließ, bis zu dieser verhängnißvollen Nacht alles Gesehene und Erlebte.

»Was machst du noch hier?« begann ich zu mir selbst, »du bist ein Glied eines Körpers, der sich in einem abschreckenden Zustande befindet, von dem es besser wäre, die Welt zöge einen Schleier über ihn und ließe ihn in ewige Vergessenheit versinken, anstatt ihn durch bildliche Darstellung der Nachwelt zu überliefern. Was kannst du hier noch nützen? Du hast deiner Ehre, deiner Pflicht Genüge geleistet, reiße dich los, der Zeitpunkt ist da, zu sagen: Bis hieher und nicht weiter!« So[210] wurde es mir klar, daß meines Bleibens bei der Armee nicht mehr sei; das und nicht die Furcht vor neuen Beschwerden und Gefahren, welche die Armee erwarteten, brachte mich zu dem Vorsatze, um jeden Preis heimzukehren. Die Gründe, die mich dazu veranlaßten, waren moralischer Natur, sonst hätte ich nie den Muth gehabt, allein die Heimkehr durch ein feindliches Land zu unternehmen, noch die Kraft, mit solch eiserner Consequenz diesen Vorsatz auszuführen.

Ich überdachte die Möglichkeit der Ausführung, sowie die Hindernisse, Gefahren und Beschwerden, welche mir in den Weg treten würden. Nicht leichtsinnig that ich diesen Schritt, er war reiflich erwogen.

Als mir bei Borodino der Stallmeister Allemagna begegnete und nicht begreifen wollte, daß ein Künstler und freier Mann wie ich ein solches Leben mitmachen möge, gab ich wenig Gewicht auf seine Worte, aber jetzt legte ich den Künstler in die Wagschale und fühlte, daß ich auch dann, wenn die Sonne des Hofes mich nicht mehr beschiene, etwas in der Welt sein oder werden könne. Militärische Verpflichtung hatte ich nicht; mein Engagement bei Prinz Eugen war an keine bestimmte Zeit gebunden. Ich beschloß, wenn ich keinen Urlaub bekäme, meine Stellung ganz aufzugeben. Dem Wegkommen stand daher meiner Ansicht nach wenig im Wege, desto mehr aber dem Heimkommen.

Daß ich in dieser Nacht wenig geschlafen, ist leicht begreiflich. Schon früh begab ich mich am folgenden Morgen in das Palais Momonoff. Unterwegs begegnete mir mein erprobter Freund de Saive. Mit seinen großen schwarzen Augen blickte er mich fest an und fragte: »Was geht in Ihnen vor, ich bemerke nicht die Ruhe, die ich sonst an Ihnen gewöhnt bin.« – »In der That, ich habe etwas Ernstes vor,« lautete meine Antwort. »Ich glaube es zu errathen, Sie gehen,« erwiderte er, »das sieht Ihnen ähnlich; aufrichtig gesagt, ich würde dasselbe thun, wenn die Soldatenehre es gestattete. Aber ich bitte keine Uebereilung! Wie wollen Sie es anfangen, um loszukommen? Der Prinz wird ungerne oder gar nicht einwilligen!«[211] – »Das kann an meinem Entschlusse nichts ändern,« entgegnete ich, »er steht fest und ist reiflich erwogen. Ich habe meiner Ehre Genüge gethan, ich habe in den Schlachten gezeigt, daß ich Muth besitze, ich habe alle Beschwerden des Krieges ohne Murren erduldet, aber vor diesem wüsten Treiben hier graut mir, und bei dem, was kommen wird, bedarf es keines Malers. Im nächsten Frühjahre, wenn anders die Armee noch in Rußland ist, bin ich bereit, wieder zu kommen. Der Prinz ist nicht unbillig, vielleicht entläßt er mich in Gnaden, was ich sehnlichst wünsche.« – »Kommen Sie mit in das Palais,« sagte de Saive, »wir wollen dort mit einander reiflich überlegen, wie die Sache anzugreifen ist; ich werde Sie sehr vermissen, wenn Sie uns verlassen, aber ich kann Ihren Entschluß nicht mißbilligen, doch graut mir vor dessen Ausführung und den damit verbundenen Gefahren. Die Kosaken streifen schon allenthalben im Rücken der Armee, es gehen täglich betrübende Rapporte darüber ein, und ich gestehe, ich möchte lieber von einer Kugel tödtlich getroffen werden, als diesen Barbaren in die Hände fallen.« Unter solchen Reden gelangten wir in das Palais Momonoff, und hier beschlossen wir, daß de Saive den ersten günstigen Augenblick benützen solle, den Prinzen für meinen Entschluß zu stimmen. Der Tag verging, wie die vorhergehenden, unter den Schrecknissen des Brandes, der nun unserem Stadtviertel immer näher rückte. Oftmals drehte sich der Wind, und man schöpfte dann Hoffnung, dieser oder jener Stadttheil werde verschont bleiben, aber vergebens, das rasende Element tobte fort und brach immer aufs neue wieder aus.

Abends erließ der Prinz den Befehl: alle Wagen sollten bepackt und eingespannt, alle Reitpferde gesattelt werden, die Dienerschaft dabei stehen und alles im Hofe des Palais Momonoff und vor demselben auf der Straße die weiteren Befehle abwarten, um auf das erste Zeichen Moskau verlassen zu können. So standen wir in gespannter Erwartung von Abends 8 Uhr bis Mitternacht in recht widerwärtiger Lage: der Wind trieb Rauch und glühende Asche durch die Straße, die Pferde wurden[212] darob unruhig und wollten nicht mehr stehen, besonders die meinigen, welche ich erst Tags zuvor zum erstenmale eingespannt hatte. Ich fand mich deßhalb veranlaßt, mit meiner Equipage in mein nahe gelegenes Quartier zu gehen, gab einem zuverlässigen Menschen den Auftrag, mich in Kenntniß zu setzen, wenn Befehl zum Ausmarsch käme, ließ den Diener bei der Equipage im Hofe stehen und begab mich auf mein Zimmer. Von der verflossenen Nacht sehr ermüdet, setzte ich mich auf den Divan und schlief gegen meine Absicht ein, denn es sah alles ringsum sehr bedrohlich aus.

Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, den Russen, der mich in meinem Quartiere bediente, freundlich zu behandeln. So gab ich ihm die Reste der Speisen, welche mir aufgetragen wurden. Anfangs kostete es Mühe, ihn zu bewegen, diese anzunehmen, er gab mir zu verstehen, daß er Prügel bekäme, zuletzt aber wurde er zutraulich und bewies große Anhänglichkeit an mich. Diesem Russen verdanke ich mein Leben. Ohne ihn wäre ich in der unglücklichen Nacht verbrannt. Ich schlief so fest, daß ich von dem ungeheuren Lärmen und Geschrei, das im Hause entstand, weil es vom Feuer ergriffen war, nichts hörte. Gegen 3 Uhr Morgens stürzte mein russischer Diener wie ein Verzweifelter in mein Zimmer. Das Haus stand bereits in hellen Flammen; ich erstickte fast, als ich die Treppe hinabeilte. Mit wildem Brausen wölbte sich eine Feuersäule über dem Hofe und überschüttete mich mit glühenden Funken. Mein eigener Diener war indessen mit meiner Equipage davon gefahren; dieser christliche Venetianer hätte mich ganz getrost verbrennen lassen.

Noch ganz von Schrecken betäubt, lief ich in den Straßen herum. Mein erster Weg führte mich in das Palais Momonoff, es war leer. Der Prinz und sein Gefolge hatten also Moskau verlassen. Wohin nun? Gedankenlos durchirrte ich einige Straßen, als ich plötzlich meinen Wagen erblickte. Mein sauberer Diener war eben im Begriffe, die Pferde auszuspannen, mit denen er den Wagen nicht weiter fortbringen konnte. Zornentbrannt rannte ich mit bloßem Degen auf ihn zu und würde[213] ihm denselben auch durch den Leib gerannt haben, hätte er nicht eiligst die Flucht ergriffen.

Da stand ich nun ganz allein mitten in dem brennenden Moskau und balgte mich mit zwei Pferden herum, die durch das Feuer, das ungewohnte Einspannen in einen Wagen, besonders aber durch die rohe Behandlung meines Dieners ganz scheu und wild geworden waren. Endlich fiel mir ein, eines der Pferde zu satteln und wie ein Reitpferd zu zäumen, setzte mich auf und brachte mit Hilfe der Sporen und der Faust die Pferde etwas zum Gehorsam, aber noch lange zerrte das eine rechts, das andere links oder versuchte umzukehren.

Der Straßen und aller Oertlichkeiten unkundig, durchirrte ich volle fünf Stunden Moskau, ohne einen Ausweg zu finden. Ich gerieth in ganz verschüttete Straßen, in denen zusammengestürzte Mauern, verkohltes Gebälk den Weg versperrte und ich mich gezwungen sah, umzuwenden. Es war zum Verzweifeln! Das Schlimmste war, daß ich nicht wußte, wohin der Prinz gekommen sei und welche Richtung ich auch nur annäherungsweise einzuschlagen habe, um ihn zu finden. So mußte ich nur trachten, meinen Weg nach jenen vom Brande noch verschonten Stadttheilen zu nehmen.

Beinahe die ganze Nacht hindurch begegnete mir kein menschliches Wesen: der größte Theil der Armee hatte Moskau verlassen; endlich als der Tag zu grauen anfing, stieß ich auf vereinzelte Marodeurs, die sich in den Straßen herumtrieben, sie gehörten zu der italienischen Armee, ich konnte aber keine Auskunft über das Hauptquartier von ihnen erhalten. Ich folgte ihrer Spur und traf eine Patrouille. Durch diese erfuhr ich, daß ich mich nicht weit von einer Barrière befinde, welche italienische Garden besetzt hielten. Gegen 8 Uhr Morgens kam ich bei dieser, dem heiß ersehnten Ziele, an und erfuhr dort, daß der Prinz mit Napoleon sich aus der unheimlichen Stadt nach Petrowsky, einem zwei Stunden entfernten Lustschlosse, begeben habe. Den Weg dorthin fand ich leicht, da die Straße mit Truppen belebt war.

Von einem ganz eigenen Gefühle ergriffen, holte ich tief[214] Athem, als ich mich wieder im Freien befand und die Stadt hinter mir wußte. Später schrieb ich in mein Tagebuch: »An diese Nacht will ich denken, so lange ich lebe!«

Gerne hätte ich in Moskau meinen Wagen auf der Straße stehen lassen und wäre mit den Pferden allein weiter geritten, aber wohin mit meinem Gepäcke? Besonders lagen mir meine Zeichnungen und Portefeuilles am Herzen, die ich um keinen Preis zurücklassen wollte. Auch bedurfte ich des Wagens ja für meine Rückreise.

Der Gefahr, ein Raub der Flammen zu werden und in Moskau in Dampf, Rauch und glühendem Aschenregen zu ersticken, war ich also glücklich entgangen. Von Petrowsky aus konnte man das großartige Schauspiel des Brandes ruhig betrachten. Es war in der That ein schauerlich-schönes Bild, ein wahres Feuermeer. Man glaubte, kein Haus in der Stadt werde stehen bleiben; soweit das Auge reichte, wirbelten himmelhohe, von brennenden Stoffen genährte, rothgelbe Rauchsäulen empor. Es war, als wollte die Erde sich in Feuer auflösen. Mit jedem Tage wurde die Lage der Armee bedenklicher und trostloser. Schon fehlte es an Fourage für die Pferde, und es war vorauszusehen, daß es bald an allem fehlen würde, was zum Unterhalte einer Armee nothwendig ist.

Die gänzliche Rathlosigkeit vermehrte noch das Peinliche dieser Lage. Man trieb sich in einem stumpfen Hinbrüten herum. Ich aber wußte, was ich wollte; mein Entschluß, baldigst die Rückreise anzutreten, stand fest, obwohl auch er mir keinen frohen Blick in die Zukunft eröffnete. Leider fehlte mir noch die Bewilligung des Prinzen und jeder Tag Verzögerung erschwerte die Ausführung, aber in den letzten Tagen drängten sich so gräßliche Ereignisse auf einander, daß meine Angelegenheit nicht zur Sprache kommen konnte.

Von dem ersten Schrecken des Brandes erholte man sich in Petrowsky ein wenig, lebte in größerer Gesellschaft beisammen und konnte doch ruhig schlafen. Es bemeistert sich gleich wieder ein gewisser Leichtsinn des Soldaten, wenn er[215] nach schlimmen Zeiten einige gute Tage erlebt. Das ist besonders bei dem Franzosen der Fall.

In Petrowsky befand sich ein schöner Park: dieser stand voll von Equipagen der Generäle und hohen Offiziere, einer Unzahl Pferde und der dazu gehörigen Dienerschaft. Für einige Tage hatte es noch das Aussehen eines napoleonischen Hauptquartiers aus glücklicheren Zeiten, es war das letzte Mal! Dem Leben dort gab recht viele Abwechslung die Menge von Gegenständen aller Art, welche aus dem brennenden Moskau herzugeschleppt worden waren. Es wurden alle möglichen Geschäfte und Handelschaften gemacht und die kostbarsten Dinge oft gegen werthlose vertauscht, je nach den Bedürfnissen. Komisch sahen die Bivouaks der Soldaten aus, sie bildeten ein Mittelding zwischen Lager und Jahrmarkt. In der Nähe des Kaisers ging es immer noch anständig her, doch in den entfernteren Lagern soll es gräßlich ausgesehen haben. Die Soldaten litten schon bedeutend Mangel an Nahrung, verwilderten, verfielen in eine gänzliche Demoralisation und zerstörten, was sie nicht brauchen konnten.

Nach dem 20. September kehrte der Kaiser in den Kreml zurück; der Brand hatte besonders in jenem Stadttheile nachgelassen. Bald darauf folgten auch wir nach Moskau. Sonderbarer Weise war um das Palais Momonoff, welches der Prinz bewohnt hatte, rund herum alles niedergebrannt, dieses aber war völlig unversehrt. Das Haus, in dem ich gewohnt, fand ich als Schutthaufen wieder; es machte auf mich einen betrübenden Eindruck, besonders dachte ich mit schmerzlichem Gefühle der Bewohner, die sich mir so liebreich erwiesen und von denen ich nichts mehr sah noch hörte.

Hier in Moskau entschied sich endlich mein Schicksal; ich erhielt Urlaub, 50 Louisd'or Reisegeld und eine Marschroute auf Quartier und Verpflegung. Ungesäumt rüstete ich mich nun zur Abreise. Es war das Werk meines Freundes de Saive, der den Prinzen günstig für mich zu gewinnen wußte, obwohl er nicht gerne einwilligte.

Das Erste war, daß ich den alten Thierarzt aufsuchte, mit[216] dem ich von München bis Bayreuth reiste. Ich fragte ihn, ob er den Muth habe, mit mir diese Rückreise zu unternehmen. »Mit Ihnen gehe ich bis an das Ende der Welt!« war seine Antwort. Sodann engagirte ich einen jungen Polen als Diener, der russisch, deutsch und französisch sprach. Zwei gute Reisepferde, welche ich noch besaß, wurden eingefahren. Das Einpacken nahm wenig Zeit in Anspruch, denn im Kriege ist man immer marschfertig.

Mit Proviant versah ich mich nach Möglichkeit: vor allem versorgte ich mich mit Brod, Schinken, geräuchertem Fleische, Käse, Reis u.s.w. Auch mit Getränken, Rum und verschiedenem Branntwein wurde ich versorgt. Einen guten Pelz und andere kleine Fahrnisse hatte ich schon früher gegen billigen Preis erstanden. Ich bezahlte alles. Mit reinen Händen verließ ich Moskau, obwohl es mir nicht an Gelegenheit fehlte, Schätze zu sammeln.

Deutsche Kaufleute, welche in Moskau wohnten und, ich weiß nicht wie, von mir und meiner Rückreise etwas in Erfahrung gebracht, suchten mich auf und drückten den Wunsch aus, mit mir zu reisen. Sie baten dringend, nur noch einen Tag zuzuwarten, bis sie ihre Sachen gepackt und geordnet hätten. Sehr ungern sagte ich zu, es drängte mich, bald weiter zu kommen. Auch war mir nicht sonderlich um eine Reisegesellschaft zu thun, ich knüpfte mein Glück nie gerne an das Anderer und bestand Gefahren gern allein. Indessen gab ich hier nach, weil sie gar so dringend baten.

Den Abend vor der Abreise brachte ich in Gesellschaft dieser Leute in ihrer Wohnung zu. Es waren zwei artige Familien mit Frauen und Kindern. Bei einem kleinen Souper und einem guten Glas Punsch trank man sich für die Reise zu, sprach viel und wurde zuletzt fast heiter. Die Damen zeigten sich recht liebenswürdig, aber der Muth hielt nicht vierundzwanzig Stunden aus.

Der Abschied wurde mir nicht so leicht, als ich anfangs geglaubt, besonders von meinem treuen Freunde de Saive und von so manchen andern wackern Kameraden. Dem Prinzen[217] Eugen war ich stets sehr anhänglich und die Trennung fiel mir auch deßhalb schwer. Der Gedanke: »Was soll aus diesen Leuten werden? Wann, wo und wie werden wir uns wiedersehen?« hatte etwas sehr Ernstes. Die fünf jungen Leute aus dem königl. bayerischen Marstalle, die mit mir aus München abgegangen, kamen an meinen Wagen, als ich eben im Wegfahren begriffen war; sie wollten alle mit mir gehen, aber ich konnte und durfte sie nicht mitnehmen. Sie küßten mir die Hände und weinten bitterlich, baten mich, dem Oberststallmeister, ihren Vorgesetzten, Eltern und Freunden ihre Ergebenheit und Dankbarkeit auszudrücken. Sie machten mir zuletzt das Herz noch sehr schwer. Von ihnen kam keiner mehr in sein Vaterland zurück. Endlich hatte ich mich muthig von allem losgerissen und den Tag meiner Abreise unabänderlich festgesetzt.

1

Nur ein Bild nahm Adam von Moskau fort, getrieben von religiöser Achtung: eine künstlerisch ganz unbedeutende Madonna, die er aber nicht den Flammen zur Beute lassen wollte. Dieses Bild ist noch im Besitze der Familie.

Quelle:
Adam, Albrecht: Aus dem Leben eines Schlachtenmalers. Stuttgart 1886, S. 202-219.
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