Alchimilla

Alchimilla.
Alchimilla.

[31] Alchimilla.

Alchimilla, Dod.

Alchimilla vulgaris, C.B. Clus. Hist. Pit. Tournefort.

Pes Leonis, Brunf. Fuch Lon.

Stellaria, Matth. Cast. Lugd.

Leontopodium, Brunf.

Pes leonis sive Alchimilla, J.B.

Patta leonis officinis.

Planta leonis, Dod.

Psiadium, Diosc.

Drosera & Drosium, Cord. in Hist.

Stella herba Italis, Gesn. Hort.

frantzösisch, Pied de lion.

teutsch, Sinnau, Löwenfuß, Sinnau, golden Gänserich.

Ist ein Kraut, das aus seiner Wurtzel Blätter treibet, an langen Stielen, welche rauch sind, und oftermals zur Erde gebeuget, oder liegen auf derselbigen herum. Diese Blätter sehen den Malven- oder Pappelblättern ziemlich gleich, sind aber viel vester, krauser und weisser, ausgezackt und in acht oder neun Stücken und Ecken zertheilet. Mitten darzwischen heraus erheben sich die Stengel, etwa eines Fusses hoch, die sind dünne, rund und rauch, und ästig, haben auf ihren Spitzen kleine Sternblümlein mit vier Fäslein, die sehen bleichgrün, auch bisweilen weiß, und stehen als wie Dolden oder Kronen bey einander. Wann dieselbigen vergangen, so folgen die dünnen runden Samen, die sehen gelb, sitzen einer an dem andern, oder ihrer zwey beysammen, auch wol drey und drey, in den Hülsen, welche den Blumen zum Kelche, gedienet. Die Wurtzel ist lang, fast so dicke als ein Finger, auswendig schwartz, und um und um mit kleinen Zaserwurtzeln umgeben. Dieses Kraut wächset an grasichten und feuchten Orten, in Wiesen und in den Thälern. Es führet viel Feuchtigkeit und Oel, nicht weniger viel Saltz.

Es ist ein gut Wundkraut, reinigend, anhaltend und heilend: stillet das Bluten: und man brauchet es abgesotten, zu den Lungengeschwüren und zur Schwindsucht. Aeusserlich wird es zu den Geschwüren gebrauchet.

Alchimilla wird es genennet, dieweil die Alchimisten groß Wesens von diesem Kraute machen.

Leontopodium kommt von λέων, leo, ein Löwe, und πόδιον, ein Füßlein, kleiner Fuß, als wann man sagen wolte, ein Fuß oder Tatze vom Löwen,[31] weil man befunden hat, daß dieses Krautes Blätter einige Gleichnüß mit des Löwens Tatzen haben.

Stella vel Stellaria heisset es, dieweil die Blätter und die Blüten einigermassen als wie ein Sternlein sehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 31-32.
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