Cuminoides

[376] Cuminoides.

Cuminoides vulgare, Pit. Tournef.

Cuminum sylvestre, Ang. Dod. Park. Raji Hist.

Lagochymeni, id est, Leporis cubile in Insula Lemno, Bellon.

Cuminum sylvestre capitulis globosis, C. B.

Cuminum sylvestre primum valde odoratum, globulosum, J. B.

teutsch, wilder Kümmel.

Ist ein Gewächs, das einen Stengel treibet, auf einen Schuh hoch, der ist ästig und mit weissem Marck angefüllet. Seine Blätter sind klein, stehen gleichsam Paarweise gegen einander über an dem Stengel, als wie die an der Pimpernelle, und sind tieff eingekerbet oder ausgezackt. Seine Blüten wachsen auf den Spitzen der Zweige, auf kleinen, runden, weissen und weichen Knöpfen. Eine iede unter denenselben bestehet aus vielen Blätterlein, die insgemein gleichsam gefränselt sind, und als wie Röslein geordnet. Wann diese vergangen, so folget ihnen ein länglichtes, rauches Kern. Dieses Kraut hat[376] schier eben einen solchen Geruch, als wie der Dancus. Es wächst in fetten Beden, auf den Hügeln, in warmen Landen. Es führet viel Sal essentiale und ziemlich kräftiges Oel.

Es eröffnet, machet zeitig, zertheilet und zertreibet, ist gut den Harn zu treiben und der Weiber Blum.

Cuminoides kommt von Cumino, Kümmel, dieweil sie dieses Kraut mit den andern Sorten des Kümmels vermenget haben. Der Herr Tournefort hat hernach ein besonders Geschlecht daraus gemacht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 376-377.
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