Cuscuta

Cuscuta.
Cuscuta.

[380] Cuscuta.

Cuscuta, Matth. Park.

Cuscuta major, C.B. Pit. Tournef.

Androsaces, vulgo Cuscuta, Trag.

Cassutha, Dod. Fuch.

Cassuta, sive Cuscuta, J. B.

Cassytha, Dod. Gal.

Androsace, Dioscor.

frantzösisch, Cuscute oder Goute du lin.

teutsch, Filtzkraut, Seidenfiltzkraut, Flachsseide, Dotter/ Flachsdotter.

Ist ein Gewächs, welches an statt der Stengel lang und zarte Fäden, ohne Blätter von sich stösset, die sehen roth, kriechen und winden sich um die nahe stehenden Kräuter herum, z.E. um den Lein und Flachs, um die Nesseln, um den Hopfen, um die Brombeersträucher, und schlagen ihre Wurtzeln zwischen dererselbigen Blätter und Stengel,[380] daraus sie auch ihre Nahrung ziehen. Seine Blüten wachsen in Gestalt kleiner Kügelein, in gemessener Weite von einander an den Fäden. Eine jede, ist nach des Herrn Tourneforts Erachten, ein kleines Schälgen mit einem kleinen Löchlein an dem Boden, oben ausgeschweiffet und in vier oder fünff Spitzen zertheilet. Wann die Blüte vergangen, so erscheinet die Frucht, die ist schier gantz rund und häutigt, mit drey oder vier rund erhabenen Ecken: sie beschliesset einige zart und braune Samen.

Dieses Gewachse führet wenig phlegma, nicht gar viel Oel und Sal essentiale.

Es eröffnet und reiniget, wird zur Reinigung des Geblütes gebrauchet, wie auch zu der Leber und Miltz Beschwerungen.

Cuscuta oder Cassutha ist ein Syrisches Wort, und bedeutet so viel, als ein Kraut ohne Wurtzel und Blätter.

Goutte du lin wird es auf frantzösisch genannt, dieweil dieses Gewächses den Lein oder Flachs am Wachsthum hindert, wann es sich um desselben Stamm geschlungen hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 380-381.
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