Dentellaria

[402] Dentellaria.

Dentellaria, Rondeletii. J. B.

Dentellaria Monspel. & Flammula, Ges. Hor.

Molybdæna Plinii, Ang. Cam. cui & Crepanella Italorum, Sarcophago Cretensibus, Phrocalida in Lemno, Mauronia Lesbiis, Bellonio.

[402] Lepidium Dentellaria dictum, C. B.

Plumbago quorumdam, Clus. Hist. Pit. Tournef.

Herba S. Amonii Romæ, Ges.

Tripolium Dioscoridis, Col.

Glastum sylvestre, sive Isatis sylvestris, Diosc.

frantzösisch, Dentelaire.

Ist ein Gewächs, welches einen Hauffen Stengel treibet, auf ein Paar Schuhe hoch, die sind streiffig, purpurfarbig oder schwärtzlicht, und theilen sich in gar viel Aestlein. Seine Blätter sehen den Blättern der Conyzæ oder des Flöhekrautes gleich, sind aber ein gut Theil kleiner, umfassen die Stengel, und sind am Rande ausgezackt, von Farbe braungrün, und von scharffen Geschmack. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, stehen dichte an einander und sehen purpurfarbig. Eine jede ist ein Röhrlein, als wie ein Becken ausgeschweifft, sechsmahl zertheilet, und stehet auf einem Kelche, der gleichfals wie ein Röhrlein geformiret, und rauch ist. Wann diese Blüte vergangen, so wird aus dem Kelche eine Hülse, die beschliesset ein länglichtes Samenkorn, welches schier so groß ist, als ein Roggenkorn, oben spitziger als unten, mit einer dünnen, grünlichten Schale überzogen, welche schwartz wird, wann es zeitiget, voll weisses bitteres Marcks. Die Wurtzel bestehet aus dicken und langen, fleischigen Zasern, welche starck riechen und einen brennend-heissen Geschmack haben. Dieses Kraut wächst in warmen Ländern, z.E. um Rom herum, in Sicilien, in Languedoc, auch um Montpellier: es führet viel Oel, Sal essentiale und fixum.

Ihrer etliche halten dieses Kraut trefflich dienlich den Wolff zu curiren, den man vom reiten hat bekommen; da es dann zerquetscht und aufgeleget werden soll.

Die Wurtzel, im Munde gehalten, macht geiffern, als wie die Wurtzel des Pyrethri, sie stillet auch die Zahnschmertzen.

Dentellaria wird es genennet, entweder, weil dieses Krautes Blätter gezackt sind; oder, weil seine Wurtzel die Zahnwehtagen stillet.

Plumbago kommt von Plumbum, Bley: entweder, weil man befunden hat, daß dieses Krautes Blätter eine Bleyfarde haben; oder aber, dieweil die Wurtzel, wann man sie mit den Fingern zerdrücket, denenselben eine solche Farbe geben.

Molybdæna wird es um eben dieser Ursache willen genennet: dann dieses Wort kommt von dem Griechischen μόλυβδος, das heist so viel als Bley.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 402-403.
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