Eupatorium

Eupator Cannab.
Eupator Cannab.

[440] Eupatorium.

Eupatorium cannabinum, C.B. Park. Raji Hist. Pit. Tournef.

Eupatorium cannabinum mas, Ger.

Pseudohepatorium mas, Dod. Gal.

Cannabina aquatica mas, Adv. Lob.

Trifolium cervinum aquaticum, Ges. Hor.

Eupatorium vulgare, Matth. Dod.

Eupatorium adulterinum, Fuch. J. B.

Eupatorium aquaticum, Ges. Col.

Herba S. Kunigundis, Trag.

frantzösisch, Eupatoire.

teutsch, Kunigundenkraut, Wasserdost, Hertzklee.

Ist ein grosses, ästiges Gewächse, dessen Stengel zu vier und fünff Schuh hoch wird; der ist gerade, rund und wollicht, grün purperfarbig, voll weisses Marck, und giebet einen gewürtzhaftigen, gar angenehmen Geruch, wann mans' abschneidet. Seine Blätter stehen in gemessener Weite von einander,[440] ihrer viel beysammen, und sind länglicht, zugespitzt, rund umher ausgezackt, rauch und sehen wie die Hanffblätter, schmecken bitter. Seine Blüten sind Büschel Blumen, die oben ausgeschweifft und zackigt; aus deren Boden spriessen lange, krumme Fäden, welche weiß und etwas purperfarbig sehen. Wann die Blüte vergangen, so erscheinen die Samen mit Bürstlein oben auf. Die Wurtzel ist zaserig, weiß und bitter. Dieses Gewächse wächst an feuchten Orten: führet viel Oel und Sal essentiale.

Es eröffnet, macht dünne, hält an, ist gut zu den Wunden, wann einer getunsen und geschwollen ist, wann den Weibern die Reinigung zurücke bleibet; wann es zu Träncken genommen oder als eine fomentation und Bähung gebrauchet wird: es dienet auch zu den Beschwerungen der Leber und der Miltz.

Eupatorium kommt von Eupator: dieweil der König Eupator es in Aufnehmen hat gebracht: oder Eupatorium, quasi Ἡπατόριον, seu ἡπατίτης, von ἡπαρ, hepar, weil dieses Kraut zu den Beschwerungen der Leber dienen soll.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 440-441.
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