Eupatorĭum

[952] Eupatorĭum (E. L.), Pflanzengattung aus der Familie Compositae-Eupatoriaceae-Eupatorieae-Adenostyleae, 19. Kl. 1. Ordn. L.; allgemeiner Kelch dachziegelig, walzig, armblüthig, alle Blüthen zwitterig, röhrig-trichterförmig, Schenkel des Griffels verlängert, flaumhaarig, Pappus haarig, Fruchtboden nackt; Arten zahlreich, meist aus. ländische, zum Theil Zierpflanzen; E. Ayapana (s. Ayapana), Wurzel u. Blätter sind in Amerika ein berühmtes Arzneimittel, namentlich auch beim Bisse giftiger Schlangen; E. triplinerve Vahl (E. Ayapana), dem Vorigen ähnlich, in Java; die stark wie Tonkabohnenriechenden, scharf u. stechend schmeckenden Blätter werden wie jenes gebraucht; E. cannabinum (Wasserdost, Wasserhanf, Alpkraut), einzige heimische Art, an Gewässern 3–4 Fuß hoch, mit purpurröthlichen, auch weissen in Afterdolden stehenden, wohlriechenden Blüthen u. gestielten, drei- od. fünftheiligen Blättern, mit lanzettlich gesägten Lappen, der mittlere länger sonst officinell; E. purpureum, in Nordamerika, daselbst als auflösendes Mittel bei Ausschlägen etc. angewendet, bei uns in Gärten; E. Dale- (Critonia Dalea), in Westindien heimischer Strauch; die mit durchsichtigen Drüsen besetzten Blätter entwickeln beim Trocknen den Geruch der Vanille u. werden wie diese benutzt; E. perfoliatum, aus Canada u. Virginien, das sehr bittere Kraut wird in Amerika als stärkendes Mittel, u. gegen Kopfgrind empfohlen; E. teucrifolium, in Nordamerika, ist als Chinasurrogat gerühmt, wirkt aber zugleich auf Stuhl, Schweiß u. Urin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 952.
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