Gramen

Gramen.
Gramen.

[499] Gramen.

Gramen, Ruel. Dod.

Gramen vulgare, Lugd.

Gramen caninum, Ger. Raji Hist.

Gramen caninum arvense, sive Gramen, Diosc. C.B. Pit. Tournef.

Gramen repens, officinarum forte, spicæ triticeæ aliquatenus simile, J.B.

Gramen caninum vulgatius, Park.

frantzösisch, Dent de chien.

teutsch, Gras, Queckengras.

Ist ein Kraut, das zwey bis drey Schuh hoch. Seine Blätter sind lang, schmal und spitzig, zart und grün. Dazwischen brechen runde Röhrlein oder Stengel heraus, welche mit einigen Blättern besetzet sind, und tragen auf ihren Spitzen röthliche Aehren, an welchen die Blüten, die aus eitel Fäslein bestehen, in schupigten Kelchen sitzen. Wann dieselbigen vergangen, so wachsen länglichte und röthlichte Samen, die ein wenig mehlig sind. Die Wurtzeln sind lang, dünne und harte, weiß, und kriechen in der Erde fort, zertheilen sich in gar viel Seitensprossen, welche sich unter und über der Erde weit ausbreiten, sich in einander verwickeln, und in gemessener Weite durch Knoten zertheitet werden, an welchen Fasen oder Fäden hängen: von Geschmack sind sie süß. Dieses Erdgewächse wächst auf dem Felde, im Brach- und gepflügten Acker, und schadet den Bauern viel, indem sie durch die in einander verwirreten Wurtzeln im pflügen verhindert werden. Man soll die grösten und völligsten Wurtzeln nehmen, welche frisch und weiß sind, auch von den Fasen wol gereinigt. Sie führen viel Sal essentiale, nicht gar sehr viel Oel.

Sie führet durch den Urin aus, stopft aber den Leib ein wenig: werden gebrauchet die Verstopfung zu heben, den Harn und den Stein, zusamt dem Griese zu treiben, wann sie abgesotten und getruncken werden.

Gramen kommt von gradi, gehen, weil sich die Wurtzeln dieses Krauts fortschleichen, indem sie auf der Erde stets fortkriechen.

Dent de chien, oder wie es insgemeine heist, Chiendent, wird es genennet, die weil die Hunde, wann sie[499] sich nicht wol befinden, das Gras fressenen, sich damit purgiren und gesund machen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 499-500.
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