Jacua-Acanga

[566] Jacua-Acanga.

Jacua-Acanga, G. Pison. Ist ein gar schön Gewächse in Brasilien, welches die Portugiesen Fedagoso zu nennen pflegen. Sein Stengel wird über zwey Schuhe hoch, ist rauch und ästig. Die Blätter sind einer Hand breit groß, haben die Gestalt, als wie an der Nepeta, sind rauch, weit stechender als wie die an der Nessel, und zurück geschlagen. Zwischen denenselben erhebet sich, an den Spitzen, eine Gattung Aehren, ungefehr zehen Querfinger lang, die sind mit kleinen grünen Körnern besetzet, wie der Wegebreit, ausgenoen, daß diese Aehren zurück geschlagen sind, als wie ein Scorpionenschwantz, mit kleinen blau und gelben Blümlein an dem Ende besetzet, die als wie kleine Kelchlein sehen. Die Wurtzel ist des Fusses lang, schier gantz gerade, und holtzig, stöst wenig oder auch keine Fasen von sich, sieht auswendig braun, inwendig weiß, und hat gar keinen Geschmack. Dieses Gewächse wächst insonderheit an sandigen Orten; und es giebt seiner mancherley Gattungen: zur Artzney wird es starck gebraucht.

Es reiniget, ist gut zu Wunden, zertheilet und heilet: es wird zu Bähungen gebrauchet, zu Salben und zu Umschlägen.

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Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 566.
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