Medica

Medica.
Medica.

[708] Medica.

Medica major erectior, floribus purpur ascentibus, J.B. Raji Hist. Pit. Tournef.

Fœnum Burgundiacum, sive Medica legitima, Park.

Trifolium siliqua curva, sive Medica, C. B.

Trifolium Burgundiacum, Ger.

frantzösisch, Luserne.

teutsch, Sichelklee.

Ist ein Gewächs, das auf zwey Schuh hohe Stengel treibt, die rund sind und gerade, ziemlich dicke, vest und starck, ästig, insonderheit nach der Spitze zu, und tragen einen Hauffen Blätter, deren allezeit drey beysammen stehen, wie am gemeinen Klee. Die Blüten sehen wie an andern Hülsenfrüchten, von Farbe purperviolet, und stehen in ausgezackten Blumenkelchen. Wann dieselbigen[708] vergangen sind, so erscheinen die Früchte, die aus zwey Blätterlein zusammen gesetzet sind, welche an dem Rande zusammen hangen, und wie eine aufgerollte oder über einander gelegte Binde formiren, oder sehen aus wie eine Schraube oder wie ein Krätzer. Zwischen diesen beyden Blättern befinden sich dünne Samen, welche zum öftern einer kleinen Niere Gestalt haben, weißlicht sehen oder auch bleichgelb, wann sie frisch sind, werden aber braun, wann sie älter worden. Der Geschmack dieses Krautes kommt der Kresse bey, ist jedoch nicht so scharff. Seine Wurtzel ist nicht so lang und holtzig, nicht gar zu dick, gerade und hält den Winter aus. Es wird nicht nur in warmen Landen gebauet, wie z. E in Languedoc, Provence und Dauphine, sondern auch an temperirten Orten, wie um Paris und in der Normandie. Es liebet einen fetten und ziemlich feuchten Boden: wird bis zu sechsmahl in dem Jahre abgehauen. Es dient zum Futter für das Vieh und mästet es vortrefflich: den Kühen mehret es die Milch: und führet nicht wenig Oel, hingegegen nicht so gar vieles Sal essentiale. Man kan es auch zur Artzney gebrauchen.

Es temperiret und mäßiget die Hitze im Geblüt und andern Leibesfeuchtigkeiten: es treibet den Urin, wann es gekochet und gebrauchet wird.

Medica kommt von Media, Meden, dieweil der Same dieses Krauts zu erst aus Meden ist gekommen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 708-709.
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