[730] Milium.
Milium, J.B. Ger. Raji Hist.
Milium vulgare album, Park.
Milium semine luteo vel albo, C.B. Pit. Tournef.
Milium aureum & album, Cam.
frantzösisch, Millet oder Mil.
teutsch, Hirse.
Ist ein Gewächs, das Stengel oder Rohre treibt, zu drey bis vier Schuh hoch, die eben nicht gar dicke sind. Seine Blätter sind breit, und dem Schilffe nicht ungleich. Die Blüten wachsen Päcklein- oder Büschelweise zu oberst auf den Stengeln, sehen insgemeine gelbe aus, iedoch bisweilen schwärtzlicht: eine iede bestehet aus vielen Fäslein, welche mitten aus dem Kelche heraus kommen, der mehrentheils zweyblättricht ist. Wann dieselbigen verfallen sind, so folgen darauf Körner, die sind bey nahe gantz rund, oder ovalrund, weiß oder gelb, hart und gleissend, stecken in einer Gattung dünn- und zarter Schalen, die aus dem Kelche seiner Blüten entstanden sind. Die Wurtzeln sind zaserig, starck und weißlicht. Dieses Gewächse wächst an schattigen, sandigen und feuchten Orten: die Körner dienen zum Brod backen, oder zum Vogelfutter. Der Hirse, welcher zu Paris verbrauchet wird, kommt von Foret d'Orleans. Er führet viel Oel und ein wenig Sal volatile oder essentiale.
Das Brod von Hirse ist trocken, bröcklicht und giebet schlechte Nahrung: es stopfet den Leib.
Der Hirse oder Samen vom Hirse, zu Mehl gemacht, dienet zu Schmertzenstillenden und zertheilenden Umschlägen.
Dieses Gewächse wird darum Milium genannt, dieweil es seinen Samen in so grosser Menge, und gleichsam Millionenweise bringt.