Narcissoleucoium

[771] Narcissoleucoium.

Narcissioleucoium vulgare, Pit. Tournefort.

Leucoium bulbosum vulgare, C.B. Raji Hist.

Leucoium bulbosum serotinum, Ger.

Viola alba bulbosa, Fuch.

Leucoium bulbosum bexaphyllon, Dod.

Leucoium bulbosum bexapbyllum cum unico flore, rariùs bino, J.B.

Leucoium bulbosum majus, Park.

frantzösisch, Perceneige.

teutsch, Sommerthiergen, Schneeglöckgen, Schneetröpfgen.

Ist ein Gewächse, das aus seiner Wurtzel, drey, vier oder fünff Blätter treibet, welche den Lauchblättern nicht gar unähnlich sehen, sehr grün und glatt, rein und gläntzend sind. Darzwischen erhebt sich ein Stengel, der über einen halben Schuh hoch wird, eckigt, streiffig und hol ist, bis auf die Helffte zu mit Blättern, auf Art einer weissen Scheide, überzogen: trägt auf der Spitze gemeiniglich mehr nicht als eine Blume, doch unterweilen zwey, sehr selten drey. Die Blume bestehet aus sechs Blättern, in Gestalt einer unter sich hangenden Glocke, welche weiß aussehen und einen grünlichten Flecken haben; riecht eben nicht gar unannehmlich. Wann diese Blume vergangen ist, so wird aus dem Kelche eine Frucht mit drey erhabnen Ecken, die ist inwendig in drey Fächlein abgetheilt, so voller fast gantz runder, weißgelblichter Samenkörner stecken. Seine Wurtzel ist ein Bulben oder Zwiebel, welche aus vielen weissen Häuten zusammengesetzet und von aussen mit weissen Zasern besetzet ist, hat einen schleimigen Geschmack, fast ohne alle Schärffe. Dieses Gewächse wächst in schattigen Gehöltze: es wird auch in die Gärten verpflantzet: führet viel Oel und phlegma, wenig Saltz.

[771] Es machet zeitig, zertheilet und heilet: es wird sonst nichts davon, als nur die Wurtzel gebraucht.

Narcissoleucoium heist so viel, als ein Gewächs, welches etwas von der Narcissen und des Levcojen Art an sich hat.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 771-772.
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