[821] Osmunda.
Osmunda regalis, sive Filix florida, Park. Pit. Tournef.
Filix florida, sive Osmunda regalis, Ger.
Filix floribus insignis, J.B. Raji Hist.
Filix ramosa non dentata florida, C.B.
frantzösisch, Osmunde oder Fougere aquatique.
teutsch, blühend Farnkraut.
Ist ein Kraut, das grüne Stengel, auf drey Schuh hoch, treibet, die sind ästig, gestreifft und breiten sich weit aus. Die Blätter sind lang und ziemlich schmal, stehen Paarweise an den Stielen, daran nur ein eintzeln Blatt befindlich ist. Die Stengel theilen sich zu oberst in etliche kleine Zweiglein oder Sprößlein, auf deren jedem ein gantzer Hauffen Träublein oder kleine Büschel kleiner Früchte sich befinden, an denen jedoch, ohne Hülffe des Vergrößrungsglases, nichts recht von ihrer Zubereitung zu verspüren. Der Herr Tournefort, der sie genau betrachtet, meldet in seinen Elemens botaniques pag. 437. wie daß ein jedes Träublein aus einem grossen Hauffen kugelrunder und häutiger Schalen bestünde, welche sich wie eine Seiffenkugelbüchse entzwey und von einander gäben und die länglichten Samen verschütteten. Dieses Kraut blühet gar nicht: seine Wurtzeln sind lang und schwartz: es wächset an morastigen Oertern, an den Bächen, in den Gräben und an andern Orten, wo es Wasser giebet. Die Wurtzel dienet zu der Artzeney, führet viel Saltz, Oel und phlegma.
Sie eröffnet, zertreibet, reiniget, dient zu den Wunden, zum Reissen in den Lenden, zum Stein, zur Wassersucht, zur Bleichsucht, zur Miltzbeschwer, zu Brüchen, das geronnene Geblüte im Leibe zu zertheilen. Innerlich kan sie als ein Tranck eingenommen,[821] auch als ein Sälblein äusserlich gebrauchet werden.