Polytrichum

Polytricum.
Polytricum.

[902] Polytrichum.

Polytrichum vulgo, Cæs.

Trichomanes, sive Polytrichum officinarum, C.B. Pit. Tournefort.

Trichomanes sive Polytrichum, J. B.

Trichomanes, Dod.

Trichomænes mas, Tab.

frantzösisch, Polytric.

teutsch, Wiedertod.

Ist ein Kraut, das einen Hauffen kleine Stiele oder Stengel treibet, welche rund und zarte sind[902] gar leichte zu zerbrechen. An denenselben sitzen ordentlich gar kleine Blätterlein, die fast gantz rund, gar wenig eingekerbet, zarte und auf dem Untertheile mit einer guten Anzahl kleiner Cörperlein, zarte als wie Staub, besetzet sind, die, wie Herr Tournefort durch ein Vergrösserungsglas in Acht genommen, die Früchte dieses Krautes seyn in einige Schupen eingehüllet, unter denen sich ein Hauffen kugelrunde Hülsen oder Samencapselgen befinden, welche mit einer Feder versehen sind, die sich zusammen zeucht, und, wann sie sich ablöset, machet, daß die Hülsen von einander springen, in denen einige Samenkörnlein beschlossen liegen. Die Wurtzeln sind haarkleine, schwartze Fasen. Dieses Kräutlein wächst um die Quellen, an den Bächen, an alten Mauerwerck und auf den Felsen; es bleibt den Winter hindurch grün: es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es eröffnet, dient für die Brust, ist gut zur Miltzbeschwerung, und erwecket der Weiber Reinigung.

Polytrichum kommt von πολὺ, multum, viel, und ϑρὶξ, capillus, Haar, als ob es heissen solte, ein haariges Kraut, dann das Polythrichum gehöret unter die Capillares, welche frantzösisch cheveux de Venus, teutsch, Frauenhaar genennet werden.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 902-903.
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