Vicia

[1178] Vicia.

Vicia, Ger. Ang. Lonic.

Vicia sativa vulgaris femine nigro, C.B. Pit. Tournefort.

Vicia vulgaris sativa, J.B. Park. Raji Hist.

frantzösisch, Vesse.

teutsch, Wicken.

Ist ein Gewächs, das einen Hauffen Stengel treibet, zu anderthalben und zwey Schuh lang, die sind eckigt, rauch und hol. Die Blätter sind länglicht und schmal, werden manchmahl gegen die Spitze zu gar breit, sind rauch, und ihrer hangen zehen bis zwölff Paar an einem Stiele, daran vorne ein Gäbelein befindlich ist. Die Blüte ist als wie an andern Hülsenfrüchten, purperfarbig oder blaulicht, und steckt in einem zackigten Hörnlein. Wann sie vergangen ist, so folget eine rauche Schote, die bestehet aus zwey Schalen, mit schwartzen, schier gantz runden Samen angefüllet. Dieses Gewächse wird auf dem Felde und in den Gärten gebauet: mit dem Samen werden die Tauben gefüttert: er schmeckt unangenehm; führet viel Oel und wenig Saltz.

Der Wickensamen oder die Wicken halten an, machen dicke, heilen, stopfen den Leib, wann sie gegessen werden. Es wird Mehl davon gemacht, und zu Umschlägen genommen, wann man erweichen, zertheilen und stärcken nöthig hat.

Vicia kommt von vincire, binden, weil sich die Wicken, vermittelst ihrer Gäblein, um die nahe stehenden Gewächse zu schlingen und zu winden pflegen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1178.
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