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[187] Ach weh, wo bin ich nun? bei lauter höllschen Mohren,
Bei teuflischem Gesind, in Leviathans Schlund,
In einem feurgen Pfuhl, der ohne Maß und Grund.
Ach weh! verfluchter Tag, in dem ich bin geboren!
Ich war zur Seligkeit ersehen und erkoren,
Der Himmel stund mir frei; ich wußte kurz und rund,
Was Gottes Wille war, und hielt doch nicht den Bund.
Nun muß ich ewig sein verstoßen und verloren!
O du verfluchter Leib, zu was hast du mich bracht!
O du verfluchte Seel, was hast du mir gemacht!
Ach tausend Ach und Weh! Was hilft mich nun mein Prangen,
Mein Geiz und böse Lust! Ach hätt ich Guts getan!
Nun ist die Reu zu spät, Gott nimmt sie nicht mehr an,
Ich bleib in Ewigkeit mit höllscher Qual umfangen.
Ausgewählte Ausgaben von
Cherubinischer Wandersmann
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