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[142] 1. Doll und töricht und nimmermehr klug,
die welt die führt ein thummen mut,
ein jederman, gewalt wil han,
und wenn sie kan, den thut sie schlagen,
Heimlich so schleicht die welt davon,
so hat es denn der niemand gethan,
und fahet gar bald ein ergers an.
2. Ihr gesang ist papo, wer nun, wer do,
weichet aus der strassen, in allen gassen,
so geht herfür, mit scharfer gewehr,
und felt herzu wie ein tolle kuh,
So geht spacieren das blinde kind,
und fürt frau Venus umm den ring,
verzehret unnützlich seinen pfenning.
3. Die welt kan nit mehr, das acht sie für ein ehr,
mit fressen und sauffen, mit schelten und fluchen,
in dem weinhaus, da leben sie im saus,
mit tantzen und springen, mit pancketieren,
Das kan gar wol die arge welt,
welchs meister hemmerlein wol gefelt,
das sich die welt so gar grewlich stelt.[142]
4. Das thun die gemeinen, die grossen und auch die kleinen,
in langen hosen sind auffgeblasen,
des tages sie schlaffen, des nachtes sie wachen,
sie wüten und toben, gleich wie die nachtraben,
Und stürmen manchem man sein haus,
und schlagen jm thür und fenster aus,
daraus kömpt offt ein grosser straus.
5. Dis hab ich gemacht, zu gutem erdacht,
den jungen gesellen, die sich so stellen,
auch thu ich warnen, die handwercksknaben,
die handeln und wandeln, in frembden landen,
Das sie von solchem abelan,
und solcher narheit müssig gan,
sunst schlegt man jn hend und füsse lahm.