|
[377] 1. Ich gieng bey eitler nacht,
ich gieng bey eitler nacht,
Die nacht die war so finster,
das ich sie kein stich,
Die nacht die war so finster,
das ich sie kein stich,
Die nacht die war so finster,
das ich sie kein stich mehr sach.
2. Ich kam vor liebges thür,
ich kam vor liebges thür,
Die thür war verschlossen,
der riegel und der was,
Die thür war verschlossen,
der riegel und der was,
Die thür die was verschlossen,
der riegel und der was für.
3. Schöns lieb nun las mich ein,
schöns lieb nun las mich ein,
Ich bin so lang gestanden,
erfroren da möcht ich,
Ich bin so lang gestanden,
erfroren möcht ich,
Ich bin so lang gestanden,
erfroren möcht ich sein.
4. Es waren der schwestern wol drey,
es waren der schwestern wol drey,[377]
Die aller jüngst, die unter jhn war,
die lies den knaben,
Die aller jüngst, die unter jhn war,
die lies den knaben,
Die aller jüngst, die unter jhn war,
die lies den knaben ein.
5. Sie führt jn oben ins hauß,
sie führt jn oben ins hauß,
Sie band jm hend und füsse,
und warff jn zum laden hin,
Sie band jm hend und füsse,
und warff jn zum laden hin,
Sie band jm hend und füsse,
und warff jn zum laden hinaus.
6. Er fiel wol uber ein ploch,
er fiel wol uber ein ploch,
Er fiel ein rib im leib entzwey,
darzu ein loch in,
Er fiel ein rib im leib entzey,
darzu ein loch in,
Er fiel ein rib im leib entzwey,
darzu ein loch in kopff.
7. Er fiel wol uber ein stein,
er fiel wol uber ein stein,
Er fiel den rechten fuß entzwey,
auff den lincken da hopfft er,
Er fiel den rechten fuß entzwey,
auff den lincken da hoppft er,
Er fiel den rechten fuß entzwey,
auff den lincken da hopfft er heim.
8. Der fall der thet jhm weh,
der fall der thet jhm weh,
Gesegen dich Gott du mein schönes lieb,
ich sihe dich nimmer,
Gesegen dich Gott du mein schönes lieb,
ich sihe dich nimmer,
Gesegen dich Gott du mein schönes lieb,
ich sihe dich nimmermehr.
Buchempfehlung
Aristophanes hielt die Wolken für sein gelungenstes Werk und war entsprechend enttäuscht als sie bei den Dionysien des Jahres 423 v. Chr. nur den dritten Platz belegten. Ein Spottstück auf das damals neumodische, vermeintliche Wissen derer, die »die schlechtere Sache zur besseren« machen.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro