[108] Ein armer reisender gieng zur mittags-zeit in einwirths-hauß / und weil er noch ziemlich wohl bekleidet war / fragte ihn der hauß-knecht: Ob er mit speisen wolte? dieses beantwortete er mit ja / und stillete seinen hunger so gut / als andere / welche noch so reich waren. Als es aber zur zahlung kam / und sein antheil auch eingefordert wurde / sagte er: Er habe kein geld. Und als der wirth antwortete / so habe er auch nicht essen sollen. Versetzte jener mit trotzigen geberden: Das wäre schön / wenn ich kein geld hätte /und darzu auch nicht essen solte / so würde ich ja zugleich mit zweyen ruthen gestraffet. Worüber der wirth lachete / und ihm die zeche schenckete.