[126] Vor etlichen jahren fand sich ein Spanischer Marggraf aus neugierigkeit an dem Türckischen hof ein. Als man ihn nun durch die prächtigen gemächer führete /und ihn viele kostbare sachen sehen ließ / wurden ihm unter andern auch fast aller Christlichen Potentaten bildnisse gezeiget / worunter sich aber der König in Spanien nicht befand. Hierüber verwunderte sich der Marggraf / und fragte um die ursache: Worauf man ihn zu dem heimlichen gemach führete / und ihm seines Königs bildniß daselbst mit einem höhnischen gelächter zeigete; Allein der Marggraf wuste sich artig zu rächen / indem er sagte: Es befremde ihn solches keines weges / sondern halte es vielmehr vor sehr klüglich gehandelt: Ja er befinde keinen ort bequemer vor seinen König / als eben diesen / denn wenn einer von den Türckischen Ministern oder auch wohl der Groß-Sultan selbsten hartleibig wäre / und den König in Spanien / als einen dermassen mächtigen Monarchen / nur anblickete / so würde er vor furcht und schrecken alsobald offenes leibes werden.