Dreizehnte Szene


[123] Vorige, ohne die Bäuerin.

Kleine Pause, während welcher alle drei sich das Strickzeug zurechtrichten und zu stricken beginnen.


NATZL. Heiligkreuzdunnerwetter, dös is a Unterhaltlichkeit.

BAUER. Aber ehrbar – halt ehrbar!

NATZL. Dös schon.

HANS. Mir is nur, was sich dö Rosl wird denken.

NATZL. Du, Hiesl, dö halt dich eh nur zun Narren, unter der Wocha därfst ihr schön tan, und 'n Sunntag geht s' mitm Jaga!

HANS. D' Wocha hat sieben Täg!

NATZL. Kimmt fürn Sunntag viel zsamm zun Lacha! – Mir is nur um mei Kathrein! –

HANS. Halt hitzt es Maul – ich muß zähln!

NATZL. Jo, Voda – sikra hnein –, 's Arbeitszeug därf net dort an der Scheun lehnen bleibn.

HANS. Kunnts es Wetter derwischen!

NATZL. Du, ich sag der's! Schiebt sein Strickzeug dem eifrig strickenden Bauer unter den einen Arm. Halt no der Voda a kleins Wengl! Eilt gegen den Hintergrund.

HANS. Faß nöt alls af amal, greifst sunst in a Sensen. I hilf dir. Voda, a wengerl nur! Schiebt ihm sein Strickzeug unter den andern Arm und rennt dem Natzl nach.[123]


Quelle:
Ludwig Anzengruber: Werke in zwei Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 21977, S. 123-124.
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