Ritt im Mondschein

[142] Herz zum Herzen ist nicht weit

Unter lichten Sternen,

Und das Aug', von Thau geweiht,

Blickt zu lieben Fernen;

Unterm Hufschlag klingt die Welt,

Und die Himmel schweigen,

Zwischen beiden mir gesellt

Will der Mond sich zeigen.


Zeigt sich heut in rother Gluth

An dem Erdenrande,

Gleich als ob mit heißem Blut

Er auf Erden lande,

Doch nun flieht er scheu empor,

Glänzt in reinem Lichte,

Und ich scheue mich auch vor

Seinem Angesichte. –


Quelle:
Achim von Arnim: Sämtliche Werke. Band 22: Gedichte, Teil 1, Bern 1970, S. 142-143.
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