Der Geist beym verborgnen Schatze

[198] Mündlich.


Ich habe einen Schatz und den muß ich meiden,

Muß von ihm gehn, kein Wort mit ihm zu reden,

Das Herze in dem Leibe möchte mir vergehn,

Den Sonntag, den Montag in aller fruh,

Schickt mir mein Schatz die traurige Botschaft zu,

Ich sollte ihn begleiten bis in das kühle Grab,

Dieweil er mich so treulich geliebet hat.

Ich habe ein Herz, ist härter als ein Stein,

Wo tausend Seufzer verborgen seyn,

Viel lieber wär mirs, ich läg in einem Grab,

So käm ich ja von allem meinem Trauren ab.[198]


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 2, Stuttgart u.a. 1979, S. 198-199.
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