Schlesisches Gebirgshirtenlied

[106] Hagen und Büschings Volkslieder, hat Aehnlichkeit mit Wohl Heute noch und Morgen. II. B.


Ich ging ins Väters Gärtela,

Ich läht mich nider, ä schlief;

Da träumte mir ä Träumela,

As schneit es über mich.


Un do ich nu erwachte,

Do wär es aber nich,

So wärens rutha Ruselä,

Die blühta über mich.[106]


Ich brähch mir anes äbe,

Zu anen Ehrenkranz;

Ich nähms der Liebsta mitte,

Zu anen Ehrentanz.


An do der Tanz im Besta war,

Do war däs Giga aus,

Do soll ich m'r nu mein Schatz heimführe,

An hähs kein ehga Haus.


A Häusla will ich mir baua,

Von Ruhs an Rosmarin;

An will mirs wohl bestecka,

Mit ruthan Ruislan schien.


Un wenn ich's nu war fert'g han,

Beschar mir Gott was 'nein,

Das ich zu Jauhr känn spreche:

Das Häusla das ist mein!


Quelle:
Achim von Arnim und Clemens Brentano: Des Knaben Wunderhorn. Band 3, Stuttgart u.a. 1979, S. 106-107.
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