[22] Ein Sternenhauch vom Himmelslauf,
Die offne Brust mit Glanz umkühlt,
Ein Frühling neu im Herzen spielt,
Ein neues Röslein blüht darauf;
Du hast es mir an's Herz gelegt,
So bist du draußen, bist darin,
Des Frühlings Kraft sich doppelt regt,
Das Röslein wächst und füllt den Sinn;
Ich schwimme in dem Liebesduft,
Unendlich scheint das Blau der Luft.
Du fragst mich, Stern der Winternacht,
Ob ich von süßem Weine glüh';
O freu dich, wie ich duftend blüh'!
Mein blühend Herz beim Röslein wacht,
Gern thät' es sich mit Worten kund,
So lebenswarm, wie Tropfen Blut,
Doch schließt das Röschen schon den Mund,
Und thut da kühlend mir so gut;
Die Augen füllt ein süßer Drang,
O Liebesthau, o frommer Dank!