[7] Thue doch die Augen auf,
Liebe Seele, aus dem Überdrusse,
Sieh den Fluß im schnellen Lauf
Sieh der Wolken ruhend Bild im Flusse!
Steht das fest und kann nicht mitverfließen,
O so bleibt auch ruhiges Genießen,
Stehet überm Strom der flüchtgen Zeit,
Schafft sich träumend eine Ewigkeit.
Weinet auch die Rebe heut,
Sie muß grünen, blühen, Früchte tragen;
Laß der Knospe Heimlichkeit
Vor dem hellen Lichte anfangs zagen;
Daß sie aufbricht, möcht' das Herz ihr brechen,
Doch sie wird sich bald im Glanze rächen,
Wie's ihr geht, so ging's ja aller Welt,
Liebe Seele, sei zur Lust gesellt!