Den Mördern Robert Blum's

[10] Wenn einst der Freiheit Hymnen schallen,

Die Schwerter wieder rein von Blut;

Dann will ich zu der Stätte wallen,

Wo Robert Blum, der Edle, ruht;

Dann schmück' ich unter Thränen

In einer stillen Nacht,

Wenn sie mich schlummernd wähnen,

Sein Grab mit Blumenpracht.


Was soll uns jetzt die Klage frommen?

Mein Aug ist heiß, doch thränenleer,

Es wird der Tag des Kampfes kommen,

Die Leier nicht – es gilt den Speer!

Aus jeder Todeswunde

Ein Gott der Rache spricht:

Noch kennt ihr bis zur Stunde

Des Zornes Allmacht nicht!
[10]

Quelle:
Louise Aston: Freischärler-Reminiscenzen. Leipzig 1850, S. 10-11.
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