Die wilde Rose

[26] Da droben auf einsamer Höhe

Die wilde Rose blüht,

Und wer sie von Ferne gesehen,

In heißer Sehnsucht erglüht.


Zu ihr über Felsen und Klüfte

Ein kühner Jäger klimmt.

Schon ist er in nächster Nähe –

Das Auge in Thränen ihm schwimmt.


Er will sie erfassen und pflücken,

Da strauchelt jäh sein Fuß;

Des Abgrunds finstere Tiefe

Empfängt ihn mit kaltem Kuß.
[26]

Da droben auf einsamer Höhe

Die wilde Rose blüht,

Und wer sie von Ferne gesehen,

In heißer Sehnsucht erglüht. –
[27]

Quelle:
Louise Aston: Freischärler-Reminiscenzen. Leipzig 1850, S. 26-28.
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