[79] Volpino, Frau von Habicht und die Fräule.
VOLPIN. Gnädige Dames! bin ich hier, die erste Lehrstunde in die wälscher Sprache und in die Singkunst zu geben. – Welche von die Beyden Dames will die erste seyn?
FRAU VON HABICHT. Mir gilt es gleich.
FRÄULE. Sprechen Sie es aus, Herr Volpino!
VOLPIN nimmt aus der Tasche ein Papier, reisset zwey Stücke herab, und lasset jede das Loos ziehen. Welche von Beyden der längster Papirl gezogen, soll die erste seyn. Beyde Dames ziehen, und messen die Papirl.
FRAU VON HABICHT. Ich habe das längste
VOLPIN. Gut! so bringen Euer Gnaden einer wälsche Aria, nach ihrer Gusto. Werden wir gleich anfangen.
FRAU VON HABICHT. Ich habe schon eine gewählt, ich werd sie gleich bringen. Sie geht ab in ihr Zimmer.
FRÄULE nimmt Volpino bey der Hand, – mit zärtlichstem Ausdruck. Allerliebster Marches! ich lebe in Ihnen!
VOLPIN zärtlich. Ach! – meine Leben! – ich sterbe der ihriger. Leise. Heute auf der Abend, sind wir ein Paar. Bey die Lehrstunde mehrer. – Still! – sie kömmt.
FRAU VON HABICHT. Hier ist die Aria.[79]
VOLPIN indem er die Aria übersieht. Bravo! mit einer recitativo. Zur Fräule. Ich bitte euer Gnaden sich zu retiriren; – man muß in der Lehrstunde aller Zerstreuungen entfernen.
FRÄULE. Das finde ich sehr vernünftig, und nothwendig. – Adieu! Sie geht in ihr Zimmer ab.