Biographie

Berthold Auerbach (Stich nach Friedrich Pecht, um 1847)
Berthold Auerbach (Stich nach Friedrich Pecht, um 1847)

1812

28. Februar: Moses Baruch Auerbacher (später: Berthold Auerbach) wird als neuntes Kind eines jüdischen Kaufmannes in Nordstetten in Württemberg geboren. Er wächst in armen Verhältnissen in der bäuerlichen Landschaft seines Heimatortes auf.

1825

Berthold Auerbach will und soll auf Wunsch der Familie Rabbiner werden. Besuch der Talmudschule in Hechingen.

1827

Wechsel an die Rabbinerschule in Karlsruhe.

1830

Er kommt an das Gymnasium in Stuttgart.

1832

Unschlüssig in seinen Berufsplänen nimmt Auerbach das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen auf. Später sattelt er um auf jüdische Theologie und Philosophie.

1833

Wechsel an die Universität München.

Aufgrund seiner Mitgliedschaft bei einer Burschenschaft wird der radikalliberale Student von der Universität verbannt und zu zwei Monaten Haft verurteilt.

1834

Er setzt sein Studium in Heidelberg fort, scheitert jedoch ein Jahr später am Rabbinerexamen.

1836

Auerbach arbeitet als freier Schriftsteller und Journalist. Er veröffentlicht den kritischen Essay »Das Judentum und die neueste Literatur«.

1837

Erst jetzt muss Auerbach seine zweimonatige Gefängnisstrafe in Hohenasperg absitzen. Während der Haft schreibt er an seinem ersten Roman »Spinoza«.

1838

Er geht als Mitarbeiter der Zeitschrift »Europa« nach Frankfurt am Main.

1841

Nach Arbeit als Rezensent, Herausgeber und Redakteur in Bonn und Mainz ist Auerbach jetzt als Kalenderredakteur in Karlsruhe tätig.

Übersetzung der Werke Spinozas.

1843–54

Nach einigen gescheiterten Versuchen als Schriftsteller verhelfen ihm die »Schwarzwälder Dorfgeschichten« nun zum literarischen Durchbruch. Die vier Bände werden weltweit ein grandioser Erfolg und machen Auerbach über Nacht zum populärsten deutschen Erzähler seiner Zeit.

1845

In den folgenden Jahren arbeitet er als freier Autor unter anderem in Weimar, Leipzig, Berlin, Dresden, Breslau, Heidelberg und Wien.

1856

»Barfüßele« (Roman).

1857/58

Bei Cotta erscheinen Auerbachs gesammelte Schriften in 20 Bänden.

1858

In den folgenden Jahren veröffentlicht Auerbach den »Volkskalender«.

1866 – 1869

Aufenthalt in Bingen.

1872

Auerbach zieht auf das Schloss Ebnet bei Freiburg, verbringt den Winter jedoch meist in Berlin.

1874

Begeistert über die nationale Reichsgründung 1871 schreibt Auerbach den Roman »Waldfried«. Doch bald schlägt seine Euphorie in Enttäuschung um.

1881

Durch körperliche Leiden geschwächt und vom immer stärker werdenden Antisemitismus gekränkt und verbittert geht Auerbach zur Erholung nach Cannes.

1882

8. Februar: Kurz vor seinem 70. Geburtstag stirbt Berthold Auerbach in Cannes. Er wird auf dem jüdischen Friedhof in Nordstetten beigesetzt.

Buchempfehlung

Stifter, Adalbert

Die Mappe meines Urgroßvaters

Die Mappe meines Urgroßvaters

Der Erzähler findet das Tagebuch seines Urgroßvaters, der sich als Arzt im böhmischen Hinterland niedergelassen hatte und nach einem gescheiterten Selbstmordversuch begann, dieses Tagebuch zu schreiben. Stifter arbeitete gut zwei Jahrzehnte an dieser Erzählung, die er sein »Lieblingskind« nannte.

156 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Geschichten aus dem Sturm und Drang. Sechs Erzählungen

Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.

468 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon