[99] Nun sich die Knospen aus den Zweigen drängen,
Blühende Kräfte morsche Bande sprengen,
Wohin du siehst, wacht alles fröhlich auf –:
Nun sei in deiner Seele rein und heiter,
Erzengel rechts und links dir als Begleiter,
Nimm in den Morgen fröhlich deinen Lauf!
Die Schwingen streifen dich an beiden Seiten,
Um dich der Engel Atem im Geleiten,
Wie muß dein Schritt jetzt frei und kräftig sein!
Schreit aus und glaube: Dir erklang das Werde!
Schick deine Blicke aus: Die ganze Erde
Blüht dir ans Herz: Was schön ist, das ist dein!
[99]
Denn der ist König über alle Dinge,
Und den berührt der Engel goldene Schwinge,
Der seine Blicke so aussenden kann,
Daß sie wie Adler Beute heimwärts tragen,
Und dem die Morgenstunden leuchtend sagen:
Du Mensch mit hellen Augen, nimm uns an!
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Irrgarten der Liebe
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