[36] Charles. Vorige.
CHARLES rasch eintretend. Nun Graf Adolph, ist Rose zur Flucht entschlossen?
ROSE. Nein Charles. Ich werde mich nie zu einem Schritt entschließen, vor dem mein sittliches Gefühl zurückbebt.
CHARLES ungeduldig drängend. Sie sind thöricht, Rose! Alles ist bereit. Wir haben keine Minute mehr zu verlieren! Adolph, gebrauchen Sie das Recht, welches ihre Liebe Ihnen giebt, Faßt kräftig Roses Hand. zwingen Sie die Starrsinnige zu Ihrem Willen.
ADOLPH tritt zwischen Beide und schleudert Charles Hand fort. Berühren Sie diese reine Hand nicht! – Sich mit Würde zu Rose wendend. Rose, Du bist verlassen von den Deinen, verrathen von Leblanc, hilflos, auf mich allein angewiesen, willst Du mir folgen? Hier bin ich, ein Mann von Ehre – der Dich liebt, der bereit ist, sein Dasein Dir zu weihen, dem Deine Tugend heilig sein soll, wie das Andenken seiner Mutter! – Liebst Du mich nicht, kannst Du nicht an mich glauben, so überlasse mich meinem Schicksal – aber klage mich nicht an, wenn diese Stunde uns für ewig scheidet.
ROSE verhüllt das Gesicht. O mein Gott!