[48] Fust. Frau Barbara.
BARBARA. Wie ich Euch sage, vielgeehrter Vetter, so unziemlich hat die Käthe von Euch gesprochen! Ich halte es für meine Pflicht, Euch dies zu berichten, denn es könnte Euch leicht in der Stadt zum Schaden gereichen; man hört ohnedem so Allerlei munkeln über Euern Prozeß, es heißt, Ihr hättet den Guttenberg um das Geheimniß gebracht, hättet ihn darum in den Kerker prozessirt, um mit seinem Kalbe ungestört pflügen zu können, und was der hämischen Redensarten mehr sind. Aber wenn nun Eure eigene Tochter –
FUST geht unruhig hin und her. Schmähsüchtiger Pöbel! Sie sollen sich hüten, daß ich Keinen auf solchem Wort ertappe, oder ich will ein Exempel statuiren lassen, das den Andern das giftige Maul schon stopfen soll! Aber, die Käthe – da habt Ihr Recht. – Der Sache muß ein Ende gemacht werden! – Geht einmal in's Untergeschoß, Muhme, ich will Ernst in meinem Hause zeigen, und dazu brauche ich keine Zeugen!
BARBARA heuchlerisch. Nun, macht's nur nicht gar zu schlimm, werther Vetter. Jugend hat nun einmal nicht Tugend. Ab.[48]