Beschlußred.

[162] Man darff wol finden ettlich leüt

die sagen das diß spil bedeüt[162]

Ain krieg / die selben wolten gern

all erbar nützlich kurtzweil wern

Es bdeüt uns kain unainigkait

es leert wie man soll sein berait

So uns der feind wurd fechten an

wie sich soll halten yederman

Das man mit bett zum Herren ker

darnach zů handen nemb die gwer

Man soll nit ziehen in den streyt

umb Kronen über ander leüt

In summa / kain krieg ist gerecht

dann so würt Gottes ehr durchächt

Darinn mag auch ain fäler sein

so man in ainem gůten schein

Beschirmen will das vatterland

und nimbt trutz / neid und haß für dhand

Oder sunst etwas gnieß und ehr

der Teüfel soll sein von uns fer.

In ainer sumb ist der verstand

in sonders wirt auch wol ermandt

Wie yeder sich dann halten sol

das mag ain yeder lernen wol.

Zum ersten Priester sich für dich

deins Ampts nymb war gar fleyssigklich

Das du nit treibest zů dem blůt

doch soltu den verzagten můt

Starckmachen mit der Gottes leer

du magst auch sunst hie lernen mehr

So Gott den sig verlyhen hatt

das du zů land und auch zů statt

Stäts treibest zů der danckbarkait

im bett verharr du in dem laid.

Und du / du fromme Oberhand

für dein tail wirstu hoch ermandt

Ozias tregt die bildtnuß dein[163]

weß du dann solt gesinnet sein

Wie du solt Gott vor augen hon

dem feind auch dapffer widerston

Du solt kain Rhat verachten nicht

so der auß gůtem eyfer gschicht

Ozias Judith gfolget hatt

das kam zů nutz der gantzen statt

Du Rhatsfreünd merck du auch darbey

das weyt von dir sey all partey

So man in Rhäten macht das mehr

bedenck du wol die Göttlich ehr

Laß dich nit wenden forcht noch gunst

warlich du wirst weyt fälen sunst.

Darbey auch hie du gmainer man

magst wol ain gůt Exempel han

Wie du dich solt in gfärligkait

nit ergern ab dem gmainen laid

Biß standhaft / nit leichtfertig gsindt

laß dich nit ainen yeden wind

Hin wähen / wa sich lendt das glück

wie du gmainklich thůst offt und dick

Wa ist die gmain also zertrendt

da darff man hoffen kain gůt end.

Ja du Haußvatter in deim hauß

lůg das dein Ampt wol richtest auß

Kanstus nit / so du bist ain man

so schaw du hie fraw Judith an

Die wirt dir ain Exempel sein

das du recht zeüchst das haußgsind dein

Sy leert dich haben auch ain hertz

es sey zů ernst oder zů schertz

Schäm dich nit das ain weyb dich leert

was zů dem gmainen nutz gehört

Du weybßbild schaw den Spiegel an

den du hie magst in Judith han[164]

Hertz / můt / und manhait ist bey ir

es stat bey ir nit wie bey dir

Dir ist nur wol mit klapperey

Gott geb woß bett und Gottsforcht sey

Ob schon ain man ains mans ist werd

wirt er gar bald durch dich verkert

So will der man / bleyg / zaghaft sin

mit manen soltu stercken in

Wie Judith hat Ozie thon

sunst ander dantmähr faren lon.

Darbey ain trewes haußgesind

hierinn auch ainExempel findt

Ir herrschafft ghorsam laisten fein

und irem ghaiß gehorsam sein

Der Kriegßman mag hie lernen wol

das er nit werd im leger vol

Die weyber von dem leger weit

sy machen sorgloß weerloß leüt.

Also ir Burger all gemain

ir mögend wider ziehen hain

Es sey ja recht in welchem stand

ist er gnůg hie durch uns vermant.


Finis.


Haud nostris viribus tribuas quæ minima summi Largiter effundunt, munera larga Dei.[165]

Quelle:
Sixt Birck: Sämtliche Dramen. 3 Bände, Band 2, Berlin und New Yorck 1976, S. 162-166.
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