|
[68] Wer nit die rechte kunst studiert
Der selb jm wol die schellen rürt
Vnd wurt am narren seyl gefürt
Der studentten ich ouch nit für
Sie hant die kappen vor zů stür
Wann sie alleyn die streiffen an
Der zippfel mag wol naher gan
Dann so sie soltten vast studieren
So gont sie lieber bůbelieren
Die jugent acht all kunst gar kleyn
Sie lerent lieber yetz alleyn[69]
Was vnnütz vnd nit frůchtbar ist
Das selb den meystern ouch gebrüst
Das sie der rehten kunst nit achten
Vnnütz geschwetz alleyn betrachten
Ob es well tag syn / oder nacht
Ob hab eyn mensch / eyn esel gmacht
Ob Sortes oder Plato louff
Sollch ler ist yetz der schůlen kouff /
Syndt das nit narren vnd gantz dumb
Die tag vnd nacht gant do mit vmb
Vnd krützigen sich vnd ander lüt
Keyn bessere kunst achten sie nüt
Dar vmb Origines / von jn
Spricht / das es sint die frösch gesyn
Vnd die hundsmucken die do hant
Gedurechtet Egypten landt /
Do mit so gat die jugent hyen
So sint wir zů Lyps / Erfordt / Wyen
Zů Heidelberg / Mentz / Basel / gstanden
Kumen zů letst doch heym mit schanden
Das gelt das ist verzeret do
Der truckery sint wir dann fro
Vnd das man lert vfftragen wyn
Dar vß wurt dann eyn henselyn
So ist das gelt geleit wol an
Studenten kapp will schellen han
Ausgewählte Ausgaben von
Das Narrenschiff
|
Buchempfehlung
»In der jetzigen Zeit, nicht der Völkerwanderung nach Außen, sondern der Völkerregungen nach Innen, wo Welttheile einander bewegen und ein Land um das andre zum Vaterlande reift, wird auch der Dichter mit fortgezogen und wenigstens das Herz will mit schlagen helfen. Wahrlich! man kann nicht anders, und ich achte keinen Mann, der sich jetzo blos der Kunst zuwendet, ohne die Kunst selbst gegen die Zeit zu kehren.« schreibt Jean Paul in dem der Ausgabe vorangestellten Motto. Eines der rund einhundert Lieder, die Hoffmann von Fallersleben 1843 anonym herausgibt, wird zur deutschen Nationalhymne werden.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro