[4.]

[12] Wer vil nüw fünd macht durch die land

Der gibt vil ärgernyß vnd schand

Vnd halt den narren by der hand


4. Von nuwen funden

Von nuwen funden

Das ettwan was eyn schantlich dyng

Das wygt man yetz schlecht vnd gering

Eyn ere was ettwan tragen bert

Jetzt hand die wibschen ma gelert

Vnd schmyeren sich mit affen schmaltz

Vnd důnt entblössen jren halß

Vil ring vnd grosse ketten dran

Als ob sie vor Sant lienhart stan[13]

Mit schwebel / hartz / büffen das har

Dar in schlecht man dan eyer klar

Das es jm schusselkorb werd kruß

Der henckt den kopff zům fenster vß

Der bleicht es an der sunn vnd für

Dar vnder werden lüse nit dür

Die trügen yetz wol in der welt

Das důt all kleider sindt vol felt

Röck / mentel / hembder vnd brustdůch

Pantoffel / Styffel / hosen / schůch

Wild kappen / mentel / vmblouff dran /

Der jüdisch syt wil gantz vffstan

Dann ein fundt kum dem andern wicht

Das zeygt / das vnser gmüt ist licht

Vnd wanckelbar in alle schand

Vil nüwrung ist jn allem land

Kurtz schäntlich vnd beschrotten röck

Das einer kum den nabel bdöck

Phfuch schand der tütschen nacion

Das die natur verdeckt wil han

Das man das blöst / vnd sehen lat

Dar vmb es leider übel gat

Vnd wurt bald han ein bösern stand

We dem der vrsach gibt zů schand

We dem ouch der solch schand nit strofft

Im wurt zů lon das er nit hofft


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 12-14.
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