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[110] Narrheyt hatt gar eyn groß gezelt
By jr lägert die gantze welt
Vor uß / was gwalt hatt / vnd vil gelt
Es ist nott / das vil narren synt
Dann vil synt an jn selbs erblynt
Die mitt gwalt went witzig syn
Do yederman sicht vnd ist schyn
Ir narrheyt / doch nyeman getar
Zů jnn sprechen / was tůstu narr /
Vnd wenn sie grosser wißheyt pflegen
So ist es vast von der gouch wegen[111]
Vnd wann sie nyemans loben wil
So loben sie sich dick vnd vil
So doch der wiß man gibt vrkund
Das / lob stinck / vß eym eigenen mundt
Wer jn sich selbst vertruwen setz
Der ist eyn narr vnd doreht götz
Wer aber wisßlich wandlen ist
Der würt gelobt zů aller frist
Die erd ist sellig / die do hat
Eyn herren / der jnn wißheyt stat
Des rott ouch ysßt zů rechter zyt
Vnd sůchen nit wollust / vnd gydt
We we dem ertrich / das do hat
Eyn herren / der jnn kynttheyt gat
Des fürsten essen morgens früg
Vnd achten nit was wißheyt tüg /
Eyn arm kyndt / das doch wißheyt hat
Ist besser vil jn synem stadt
Dann eyn künig / eyn alter tor
Der nit fürsicht die kunfftig jor /
We den gerechten vber we
Wann narren stygen jnn die höh
Aber wann narren vndergondt
Gar wol die gerechten dann gestondt
Das ist dem gantzen land eyn ere
Wann vß dem gerechten wurt eyn here
Aber doch / wann eyn narr regyert
So werdent vil mit jm verfürt /
Der důt nit recht / wer an gerycht
Durch früntschafft eim jns anttlit sicht
Der selb ouch vmb eyn byssen brot
Worheyt / vnd gerechtikeyt verlot /
Recht vrteyln / stat eym wisen wol
Eyn richter nyemans kennen sol
Ratt und gerycht / hat keynen fründt
Susannen rychter noch vil syndt
Die můttwill triben / vnd gewalt
Gerechtikeyt die ist vast kalt[112]
Die schwert die sint verrostet beyd
Vnd wellen nym recht vß der scheyd
Noch schnyden me / do es ist nott
Gerechtikeyt ist blyndt vnd dott
All ding dem geltt sint vnderthon /
Jugurtha do er schyed von Rom
Do sprach er / o du veyle statt
Wie werstu so bald schoch vnd matt
Wann du eyn kouffman hettst alleyn
Man fyndt der stett noch me dann eyn
Do mā hant schmyerung gern vff nymt
Vnd dar durch důt vil das nit zymbt
Myet / früntschafft / all worheyt vmb kert
Als moysen syn schwäher lert
Pfēnīg / nyd / früntschafft / gwalt v gūst
Zerbrechen yetz / recht / brieff / vnd kunst /
Die fürsten worent ettwann wiß /
Hattent altt rät / gelert / vnd gryß
Do stund es wol jn allem land
Do wart gestroffet sünd vnd schand
Vnd was gůt fryd jnn aller welt
Jetz hatt narrheyt all jr gezelt
Geschlagen vff / vnd lyt zů wer
Sie zwingt die fürsten / vnd jr her
Das sie sönt wißheyt / kunst / verlan
Alleyn eygen nutz sehen an
Vnd wölen jnn eyn kyndschen ratt
Dar vmb es leyder vbelgat
Vnd hat kunfftig noch böser gstalt
Groß narrheyt ist by grossem gwalt /
Gott ließ / das mancher fürst regiert
Langzyt / wann er nit wůrd verfürt
Vnd vnmylt wurd / vnd vngerecht
Durch anreytz valscher rätt vnd knecht
Die nämen gaben / schenck / vnd myet
Vor den eyn furst sich billich hůt
Wer gaben nymbt / der ist nit fry
Schenck nemen / macht verretery[113]
Als von Ayoht geschach Eglon /
Vnd Dalida verryet Samson /
Andronicus nam gulden vaß
Des wart gedötet Onyas /
Ouch Benedab der künig brach
Syn büntniß / do er gaben sach /
Tryphon do er betryegen wolt
Das jonathas jm glouben solt
Do schanckt er gaben jm vorhyn
Do mit er möcht beschissen jn
Ausgewählte Ausgaben von
Das Narrenschiff
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