|
[177] Wer nit jm summer gabeln kan
Der můß jm wynter mangel han
Den berendantz dick sehen an
Man fyndt gar manch nochgültig mensch
Das ist so gar eyn wättertrentsch
Das es sich nyenan schicken kan
Zů allem das es vohet an /
Keyn ding by zytten er bestelt
Nüt über nächtigs er behelt
Dann das er sunst so hynläsß ist
Das er nit gdenckt was jm gebryst[178]
Vnd was er haben müß zůr nott
Dann so es an eyn treffen gatt
Nit witter gdenckt er / vff all stundt
Dann von der nasen / biß jnn mundt
Wer jn dem summer samelen kan
Das er den wynter mög bestan
Den nenn ich wol eyn wisen sůn
Vnd wer jm summer nüt wil důn
Dann schloffen allzyt an der sunnen
Der müß han gůt / das vor ist gewunnen
Oder müß durch den wynter sich
Behelffen ettwan schlähteklich
Vnd an dem dopen sugen hert
Biß er des hungers sich erwert /
Wer nit jm summer machet hew
Der loufft jm wynter mit geschrey
Vnd hat zů samen gbunden seyl
Rüffend / das man jm hew geb feyl /
Der träg jm wynter vngern ert
Im summer / bättlens er sich nert
Vnd müß lyden manch übel zyt
Vnd heyscht vil / wenig man jm gytt /
Ler narr / vnd würd der omeyß glich
In gůter zyt versorg du dich
Das du nit müssest mangel han
Wann ander lüt zů freüden gan
Ausgewählte Ausgaben von
Das Narrenschiff
|
Buchempfehlung
Der Held Gustav wird einer Reihe ungewöhnlicher Erziehungsmethoden ausgesetzt. Die ersten acht Jahre seines Lebens verbringt er unter der Erde in der Obhut eines herrnhutischen Erziehers. Danach verläuft er sich im Wald, wird aufgegriffen und musisch erzogen bis er schließlich im Kadettenhaus eine militärische Ausbildung erhält und an einem Fürstenhof landet.
358 Seiten, 14.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro