Achter Auftritt.

[17] Selim. Pedrillo. Belmonte.


SELIM. Ihr! Schmerz, ihre Thränen, ihre Standhaftigkeit bezaubern mein Herz immer mehr, machen mir ihre Liebe nur noch wünschenswerther. Ha! wer wollte gegen ein solches Herz Gewalt brauchen? – Nein, Konstanze, nein, auch Selim hat ein Herz; auch Selim kennt Liebe –[17]

PEDRILLO. Herr! verzeih, daß ich es wage, dich in deinen Betrachtungen zu stören –

SELIM. Was willst du, Pedrillo?

PEDRILLO. Dieser junge Mann, der sich in Italien mit vielem Fleiß auf die Baukunst gelegt, hat von deiner Macht, von deinem Reichthum gehört, und kommt her, dir als Baumeister seine Dienste anzubieten.

BELMONTE. Herr! könnte ich so glücklich seyn, durch meine geringen Fähigkeiten deinen Beyfall zu verdienen.

SELIM. Hm! Du gefällst mir. Laß sehen, was du kannst. – Zum Pedrill. Sorge für seinen Unterhalt. Morgen werde ich dich wieder rufen lassen. –

Der Bassa geht ab.


Quelle:
Johann André: Belmont und Constanze, oder: Die Entführung aus dem Serail. Leipzig 1781, S. 17-18.
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