[405] (1855)
Bald is de Wiser nu, de grot,
up twölw all wedder hen,
un is he't, is dat Olljohr dot,
jung ward dat Nijohr denn.
Een Johr is kort, een Johr is lang.
För weck Lüd, je, dor löppt't,
för anner hinkt dat lahm un krank:
dat's grad, as een dat dröppt.
Mi löp dat vun de Finger furt
as vun de Spol dat Gorn.
Wenn een'n to lang de Stunn nich durt,
kann lang dat Johr noch wohrn.
Unnod, ick weet noch, tröck ick to
in'n Deenst verlägen Gall'n.
Ick güng von min oll Moder so;
wu künn't mi ok gefall'n?
Sonn arm Dirn, de keen'n Vader hett
un narens nich hen sünst weet,
ach, wu ward dor nich rüm mit stött,
wenn to frömm Lüd se möt!
Ick weet, mi stünn in't Og 'ne Tran,
as in dit Hus ick tred
toirst, un müßt'ck morrn wedder gahn,
ob'ck't nich mit Tranen ded?
Man doch, wen weet, wat vör een'n liggt,
wer hett vörut dat kennt,
wu got dat mit een'n ward, wu slicht –
ihr sonn Johr geiht to Enn!
[406]
Se seggt, wen mit sin eegen Teh'n
sin'n Schoh koppœwer smitt
Slag twölw tonacht, de kann dat sehn,
wu lang dat Hus em litt.
Un wenn de Schoh wist ut de Dör'n,
rut möt se noch dat Johr;
un wenn de Hacken liggt nah vörn,
blifft se för't irst noch dor.
Se seggt, wen an de Teeken glöwt,
ok richtig Antwurt kriggt.
Een niglig Frag is sacht verlöwt,
wenn't hinnerher ok drüggt.
Nu seggt de Wiser an – nu still!
Flink af de linke Schoh!
Nu sleiht de Klock, na, as Gott will –
een – twee –! Nu smit ick to!
Nu kik! Wat is mi dat? Nu bün
so klok ick, as ick was!
He wist nich rut, he wist nich rin,
min Schoh liggt jo fördwas.
Dat kümmt doch, as dat kamen schall,
kümmt glatt dat, kümmt dat krus –
Gotts Lohn un Sägen œwerall
in Dönsk un Kamer, Schün un Stall
för di, oll Schultenhus!
Buchempfehlung
Demea, ein orthodox Gläubiger, der Skeptiker Philo und der Deist Cleanthes diskutieren den physiko-teleologischen Gottesbeweis, also die Frage, ob aus der Existenz von Ordnung und Zweck in der Welt auf einen intelligenten Schöpfer oder Baumeister zu schließen ist.
88 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro