Elftes Kapitel

Elftes Kapitel

[341] Wie gewöhnlich liest die Jette

Wieder nachts in ihrem Bette.

Auf dem Kopf hat sie die Haube,

In der Hand die Gartenlaube.

Hieran will sie sich erfreun,


Elftes Kapitel

Duselt, nickt und schlummert ein.

An das Unschlittkerzenlicht

Daran freilich denkt sie nicht. –


Elftes Kapitel

[341] Erst brennt nur die Zeitungsecke,

Dann der Vorhang, dann die Decke.


Elftes Kapitel

Schließlich brennt das ganze Haus;

Unten läuft man schon heraus. –
[342]

Elftes Kapitel

Vater Fink, er läuft nicht schlecht,

Trägt den treuen Stiefelknecht.


Elftes Kapitel

Mutter Fink, besorgt vor allen,

Rettet ihre Mäusefallen.
[343]

Elftes Kapitel

Jette schwebt vom Fensterrand;

Sie ist etwas angebrannt.


Elftes Kapitel

Doch sie sinkt ins Regenfaß,
[344]

Elftes Kapitel

Wo es drinnen kühl und naß. –


Also sicher wären diese. –


Elftes Kapitel

Aber ach, wo ist Elise??!
[345]

Elftes Kapitel

Seht nach oben! Fipps der Brave

Hält das Kind, was fest im Schlafe.


Elftes Kapitel

Aus dem Fenster, hoch im Raume,

Schwingt er sich zum nächsten Baume.
[346]

Elftes Kapitel

Höchst besorgt, wie eine Amme,

Rutscht er abwärts an dem Stamme.


Elftes Kapitel

Sanft legt er Elisen nieder.

Sie hat ihre Eltern wieder;

Und die Flasche steht dabei,

Falls Elise durstig sei. –
[347]

Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 2, Hamburg 1959, S. 341-348.
Lizenz:
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