[341] Wie gewöhnlich liest die Jette
Wieder nachts in ihrem Bette.
Auf dem Kopf hat sie die Haube,
In der Hand die Gartenlaube.
Hieran will sie sich erfreun,
Duselt, nickt und schlummert ein.
An das Unschlittkerzenlicht
Daran freilich denkt sie nicht. –
[341] Erst brennt nur die Zeitungsecke,
Dann der Vorhang, dann die Decke.
Schließlich brennt das ganze Haus;
Unten läuft man schon heraus. –
[342]
Vater Fink, er läuft nicht schlecht,
Trägt den treuen Stiefelknecht.
Mutter Fink, besorgt vor allen,
Rettet ihre Mäusefallen.
[343]
Jette schwebt vom Fensterrand;
Sie ist etwas angebrannt.
Doch sie sinkt ins Regenfaß,
[344]
Wo es drinnen kühl und naß. –
Also sicher wären diese. –
Aber ach, wo ist Elise??!
[345]
Seht nach oben! Fipps der Brave
Hält das Kind, was fest im Schlafe.
Aus dem Fenster, hoch im Raume,
Schwingt er sich zum nächsten Baume.
[346]
Höchst besorgt, wie eine Amme,
Rutscht er abwärts an dem Stamme.
Sanft legt er Elisen nieder.
Sie hat ihre Eltern wieder;
Und die Flasche steht dabei,
Falls Elise durstig sei. –
[347]
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Fipps, der Affe
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