1125. An Gertrud Nöldeke

[94] 1125. An Gertrud Nöldeke


Wiedensahl 18. April 1897.


Liebe Gertrud!

Ich danke Dir für deinen Glückwunsch zu meinem Geburtstage. Du hast wirklich gute Fortschritte gemacht im Schreiben.

Nun sagt mir Großmutter eben, Du wärst nicht wohl und hättest mehrere Tage zu Bett liegen müßen. Hoffentlich bist Du bald wieder wohlauf und kannst mit Irmgard draußen wieder lustig herum spielen.[94]

Das Wetter wird ja endlich wohl schön werden. Gestern hat es hier geregnet, heute regnet es auch, und es weht ein tüchtiger Pustewind, aber zwischendurch scheint doch die Sonne.

Unser Spinat, unsere Erbsen und großen Bohnen gucken schon hübsch grün und lang aus der Erde heraus. Bei Euch ist es noch nicht so weit, schrieb mir Vater. Daß Ihr aber angenehme Frühlingsblumen habt, das sah ich an dem Strauß, den Großmutter von Euch mitgebracht hat.

Leb wohl, liebe Gertrud! Viele herzliche Grüße an Euch Alle!

von deinem

Onkel Wilhelm.


Großmutter, Onkel Hermann und Fräulein Kather laßen auch vielmals grüßen.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 94-95.
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