1205. An Hermann Nöldeke

[134] 1205. An Hermann Nöldeke


Wiedensahl Mitwoch 31. Aug. 98.


Lieber Hermann!

Ich danke dir für deinen Brief. Werde also Montag früh fahren; käme dann so um 2 nachmittags in Hattorf an.

Mutter, die an Frl. K. schrieb, hat, scheint's, vorgestern einen günstigen Reisetag gehabt.

Über die Verpachtung des Witwenhauses hab ich noch nichts gehört. Herr Docter besah es nochmals, hält aber so viele Umbauten für nöthig, daß er, trotz der hohen Miethe von über 500 Mk., doch wohl lieber bleibt, wo er ist.

Auch wir hier haben Regenwetter; günstig für die Gärten, weniger günstig für den Einzug in Mechtshausen.

Bohnen sind gut; werden grade eingemacht. Gurken nur leidlich. Letzte Kartoffeln beßer als die ersten. Kohl, Kohlrabi ganz schlecht. Der braune Kohl aber steht sehr üppig.

Leb wohl! Herzliche Grüße an euch alle.

Dein getr. Onkel

Wilhelm.


Frl. K. und Sophie laßen gleichfalls grüßen.

Handkoffer schick ich mit Post. –[134]

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 134-135.
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